Trainer Vincent Kompany (l.) und Sportvorstand Max Eberl
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Transfersommer beim FC Bayern: Welche Strategie verfolgt Eberl?

Transfersommer beim FC Bayern: Welche Strategie verfolgt Eberl?

Außer Jonathan Tah kann der FC Bayern München noch keinen Neuzugang präsentieren. Es droht ein zäher Transfersommer. Die Namen, die bisher gehandelt wurden und werden, zeigen aber auch: Sportvorstand Max Eberl plant offenbar mehrgleisig.

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Für welche Positionen sucht der FC Bayern eigentlich Verstärkungen? Führt man sich vor Augen, welche Spieler bisher beim deutschen Rekordmeister gehandelt wurden, so ergibt sich da kein klares Bild.

Transfer von Florian Wirtz bleibt ein frommer Wunsch

Lange stand Nationalspieler Florian Wirtz (bisher Bayer Leverkusen) ganz oben auf der Wunschliste. Der 22-Jährige, der sich gegen die Bayern entschied und stattdessen beim FC Liverpool unterschrieben hat, hätte eine zentrale Mittelfeldrolle beansprucht. Die Vision, mit Wirtz und Jamal Musiala im offensiven Mittelfeld zu spielen, hatte Charme. Wie die Rollenverteilung der beiden Ausnahmespieler genau ausgesehen hätte, darüber kann man nur spekulieren.

Es heißt, selbst Eberl und Trainer Vincent Kompany hätten dem Mittelfeldjuwel nicht klar genug erklären können, welches taktische Konzept ihnen mit ihm im Zentrum vorschwebe. Weshalb er sich dann für Liverpool entschieden habe.

Linker Flügelstürmer gesucht

Kaum war Wirtz vom Markt, sollte es nun nicht mehr ein zentraler Offensivspieler sein. Stattdessen verstärkten die Münchner ihr Bemühungen um einen Akteur für den linken Flügel, was spätestens nach dem Abschied von Leroy Sané (Galatasaray Istanbul) auch Sinn ergibt.

Vom spanischen Shootingstar Nico Williams (Athletic Bilbao), den es zum FC Barcelona zieht, wie auch von Jamie Gittens (Borussia Dortmund), der kurz vor einem Wechsel zum FC Chelsea steht, gab es einen Korb. Weitere Namen kursieren, wie etwa Bradley Barcola (Paris Saint-Germain), Rafael Leão (AC Mailand) oder zuletzt Luiz Diaz (FC Liverpool). Wer gerade der "Favorit" ist, ist freilich schwierig auszumachen.

Woltemade jetzt Wunschkandidat für die Offensive

Seit einigen Tagen ist nun das Interesse des FC Bayern an Stürmer Nick Woltemade verbrieft. Der Nationalspieler, der beim VfB Stuttgart noch einen Vertrag bis 2028 hat und bei der U21-EM gerade für Furore sorgte, ist aber wieder eher einer für die Offensivzentrale. Der 23-Jährige könnte auf der Neun (als Harry-Kane-Backup), aber auch auf der Thomas-Müller-Position dahinter spielen. Als offensiver Außen taugt er eher nicht. Da stellt sich schon die Frage, welches Konzept der FC Bayern nun eigentlich auf dem Transfermarkt verfolgt.

Vielleicht planen die Münchner ja einfach mehrgleisig. Allerdings sind die Summen, die sowohl für Woltemade als auch für die Kandidaten auf der linken Seite aufgerufen werden, zum Teil schwindelerregend hoch. Max Eberl betont immer wieder, er müsse sparen. So ist es eher unwahrscheinlich, dass das berühmte Münchner Festgeldkonto für Verstärkungen auf beiden Positionen reicht.

Eberls Sparpolitik: Welche Spieler müssen gehen?

Vorher müssten wohl noch Spieler abgegeben werden. Von den Offensiven kommen dafür Kingsley Coman und Serge Gnabry infrage. Beide haben aber erklärt, in München bleiben zu wollen. Auch den bisher an den 1. FC Heidenheim ausgeliehenen Paul Wanner würde man wohl ziehen lassen. Da trifft es sich, dass ausgerechnet der VfB Stuttgart an Wanner interessiert sein soll - da könnte sich ein Ringtausch anbahnen, der Woltemade etwas erschwinglicher macht. Weitere Verkaufskandidaten sind Leon Goretzka, João Palhinha und Minjae Kim.

Trotz Tah-Verpflichtung: Innenverteidigung bleibt eine "Baustelle"

So weit, so gut. Doch ausgerechnet in dem Mannschaftsteil, der in der abgelaufenen Saison als größte Baustelle beim FC Bayern identifiziert wurde, wäre dann immer noch nur wenig passiert: in der Innenverteidigung. Möglicherweise stehen Verteidiger nicht so sehr im Rampenlicht, weshalb die Münchner Bemühungen hier bisher vielleicht einfach unentdeckt geblieben sind?

Jonathan Tah wurde zwar von Bayer Leverkusen verpflichtet. Nach der Verletzung von Hiroki Ito und dem Abschied von Eric Dier (AS Monaco) besteht hier aber weiterhin Handlungsbedarf. Da auch Dayot Upamecano und Kim vor allem international nicht immer überzeugen konnten, wäre ein weiterer Transfer keine Überraschung. Zuletzt wurde hier Ousmane Diomandé von Sporting Lissabon gehandelt.

Es bleibt also spannend, wie es in diesem Transfersommer weitergeht.

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