Johannes Lochner mit seinem Viererbob-Team
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Traum von Olympia-Gold: Lochner will in letzter Saison Krönung

Traum von Olympia-Gold: Lochner will in letzter Saison Krönung

Es ist sein letzter großer Tanz. Bobpilot Johannes Lochner wird nach der Saison seine erfolgreiche Karriere beenden. Um Olympia-Gold zu erreichen, muss er Francesco Friedrich schlagen - den über Jahre hinweg größten Konkurrenten aus dem eigenen Land.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Es ist die Ruhe vor dem letzten großen Sturm. Am Königssee tankt Johannes Lochner noch einmal Kraft, genießt die Stille in der Natur, bevor der Weltcup-Trubel auch in diesem Winter wieder startet. "Ruhe, Berge, Natur, frische Luft und einfach mal ganz alleine auf dem Gipfel oben stehen und die Zeit genießen", das liebt Lochner an seiner Heimat Berchtesgaden.

Ruhe wird er in den nächsten Monaten eher keine haben. Am Samstag startet der Weltcup in die neue Saison. Für Lochner eine ganz besondere, denn es wird seine letzte sein. "Nach Olympia ist definitiv Schluss", sagte er im August im BR24Sport-Interview. Deshalb hat der 35-Jährige Großes vor. Fünfmal wurde er Weltmeister, zweimal holte er Silber bei Olympia. Nur Gold fehlt noch. Die Winterspiele in Cortina d'Ampezzo sind seine letzte Chance, das letzte große Ziel seiner Karriere zu erreichen.

Lochner: "Haben Gold verloren"

"Der Fokus ist voll auf Gold. Deswegen haben wir die letzten Jahre auch einiges umgestellt, vor allem bei mir. Ich hatte schon ein paar Baustellen. Ich glaube aber, dass wir jetzt auf einem guten Weg sind."

Diesen Weg blockieren will allerdings der andere große deutsche Bobpilot: Francesco Friedrich. Der Sachse dominiert seit Jahren den Bobsport und wird auch in dieser Saison Lochners größter Konkurrent sein. "Bei den letzten Spielen (Anm. Peking 2022) haben wir definitiv Gold verloren, weil wir am Start so langsam waren", erzählte Lochner. "Das waren die paar Prozente, die uns gefehlt haben gegen Francesco."

Verstärkung aus dem Team Friedrich

Um am Tempo zu arbeiten, verstärkte sich Lochner sogar mit dem langjährigen Anschieber aus dem Team Friedrich, Thorsten Margis. Gemeinsam holte das Duo vier Goldmedaillen bei Olympia. Jetzt fährt Margis für Lochner. Eigentlich hatte er seine Karriere schon für beendet erklärt gehabt, wechselte dann aber überraschend doch in das Team des Berchtesgadeners. Alles für Lochners Ziel: Olympia-Gold.

"Wir hatten viel Kontakt, haben uns immer gut verstanden", sagte Lochner. "Dann kam die Idee zwischen Tür und Angel, ob wir es nicht zusammen versuchen wollen. Den ganzen letzten Winter hat er sich darauf vorbereitet. In diesem Jahr sitzt er wieder im Schlitten - und will natürlich seine fünfte Goldmedaille holen."

Nachträglicher Gesamtweltcupsieg für Lochner

Dass Lochner das Zeug hat, Friedrich zu schlagen, hat er schon in der vergangenen Saison gezeigt. Sechsmal bezwang er den Dominator. Im vergangenen Winter gewann er sogar den Gesamtweltcup. Auch wenn der ihm erst verspätet zugesprochen wurde. Im Team Friedrich gab es einen positiven Dopingtest. Rückwirkend ging der Gesamtweltcupsieg daher doch nicht an den Sachsen, sondern an Lochner.

"Es ist schade, wenn man das Ganze erst so spät erfährt", erzählt Lochner. "Der Gesamtweltcupsieg ist was besonderes, weil er zeigt, wer der Beste der ganzen Saison war. Im Endeffekt ist es jetzt aber auch egal, das ist lange her. Für mich persönlich geht es nur um Olympia-Gold."

Saisonauftakt in Cortina

Vorher steht aber erstmal der Weltcup an. Der Saisonauftakt findet an diesem Wochenende (21.-23.11.25) auf der Olympiabahn in Cortina d'Ampezzo statt - ausgerechnet dort, wo Lochners Karriere im Februar ihr Ende finden wird. Die Zeit bis dahin will er mit seinem Team aber hauptsächlich genießen: "Das schweißt uns zusammen. Der Winter ist wie Urlaub für mich. Und dann funktioniert das Ganze auch. Wir haben so eine tolle Zeit."

14 Rennen stehen ab Samstag auf dem Programm, bevor Lochners letzter großer Tanz bei den Olympischen Winterspielen in Italien beginnt. Und danach hat er dann wieder Zeit, daheim am Königssee die Ruhe zu genießen.