Feuerwehrmann Jan in seiner Montur als Einsatzleiter
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Feuerwehrmann Jan
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Feuerwehrmann Jan

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Einsatzleiter bei der Feuerwehr – Lohnt sich das?

Einsatzleiter bei der Feuerwehr – Lohnt sich das?

Jan ist Einsatzleiter bei der Berufsfeuerwehr. Als Feuerwehrmann im gehobenen Dienst koordiniert er dort die Einsätze und trägt die Verantwortung dafür. Welche Ausbildung braucht man dafür und wie gut ist der Job vergütet?

Über dieses Thema berichtet: Lohnt sich das? am .

"Ich trage Verantwortung für Menschenleben", sagt Jan, Einsatzleiter bei der Berufsfeuerwehr in Neumünster in Schleswig-Holstein. Als Koordinator von Einsätzen wie Wohnungsbränden oder Verkehrsunfällen steuert der 33-Jährige nicht nur die Einsätze, sondern führt auch sein Team, analysiert Notrufe und sorgt für Qualitätsstandards. Nur bei größeren Einsätzen wie Verkehrsunfällen oder Wohnungsbränden muss er selbst ausrücken – ansonsten arbeitet er von der Leitstelle aus.

Quereinstieg zur Berufsfeuerwehr

Jan hat nach seiner ersten Ausbildung als Chemikant (Link zum Video) gemerkt, dass er gern einen sinnstiftenden und vielseitigen Job haben wollte und hat sich deswegen für den Wechsel zur Feuerwehr entschieden. Weil er vorher schon eine technische Ausbildung absolviert hat, konnte er in 18 Monaten die feuerwehrtechnische Grundausbildung und die Ausbildung zum Rettungssanitäter absolvieren.

Nach der erfolgreichen Umschulung vom Chemikanten hat er in Lübeck im mittleren Dienst bei der sogenannten kämpfenden Truppe auf dem Löschzug gearbeitet. Danach hat er sich auf einen Laufbahnwechsel in den gehobenen Dienst beworben. Seit das geklappt hat, ist Jan Einsatzleiter – mit Personalverantwortung. Jetzt arbeitet er im Schichtbetrieb mit einer Wochenarbeitszeit von 44 Stunden. Einmal pro Woche hat er eine 24-Stunden-Schicht, in der er jederzeit ausrücken können muss. Die restlichen 20 Stunden verteilen sich auf zweieinhalb Tagesdienste mit je acht bzw. vier Stunden.

Sowohl im mittleren Dienst als auch im gehobenen Dienst ist der Job bei der Berufsfeuerwehr ziemlich krisensicher. Die Planbarkeit ist Jan für seine Familie sehr wichtig.

Feuerwehrleute in Bayern überwiegend ehrenamtlich

In Deutschland wird der Brandschutz überwiegend von ehrenamtlichen Kräften gewährleistet. Berufsfeuerwehren stellen lediglich einen vergleichsweise kleinen Anteil. So existierten in Bayern im Jahr 2024 laut Landesfeuerwehrverband (externer Link) 7.476 Freiwillige Feuerwehren – ihnen standen lediglich sieben Berufsfeuerwehren gegenüber. Die gibt es vor allem in größeren Städten wie zum Beispiel München, Nürnberg oder Regensburg.

So viel verdient ein Einsatzleiter bei der Berufsfeuerwehr

Jan erhält ein Grundgehalt von 3.284 Euro – das entspricht in Schleswig-Holstein der Besoldungsgruppe A9, Stufe 6. Hinzu kommen verschiedene Zulagen, etwa der Familienzuschlag, die allgemeine Gefahrenzulage sowie weitere Zuschläge, deren Höhe monatlich schwankt. Beispielhaft für Januar 2025 ergibt sich daraus ein Bruttogehalt von 5.006 Euro.

Als Beamter muss Jan lediglich Lohnsteuer zahlen, sodass ihm netto 3.979 Euro bleiben. Nach Abzug der privaten Krankenversicherung verfügt er über 3.712 Euro im Monat. Seit diesem Jahr nimmt er zudem an einem Pilotprojekt teil: Er arbeitet weiterhin in Vollzeit, lässt sich jedoch nur 90 Prozent seines Gehalts auszahlen und wandelt die übrigen 10 Prozent in zusätzliche Urlaubstage um. Zum Vergleich: Laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit (externer Link) liegt das mittlere Bruttomonatsgehalt für Einsatzleiter bei der Feuerwehr bei 5.704 Euro.

Über Geld spricht man nicht? Wir schon. Auf dem YouTube Kanal "Lohnt sich das?" stellt der BR Menschen und ihre Berufe vor: Wie kann man mit dem Gehalt leben? Was kann man sich leisten? Wir begleiten viele Menschen in ihrem Beruf und zeigen ihr Leben. Rentiert es sich für das Gehalt zu arbeiten und damit das eigene Leben zu finanzieren?

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