Die Verbraucherstimmung in Deutschland trübt sich zum Jahresende deutlich ein. Das geht aus der aktuellen Konsumklima-Studie hervor, die das Nürnberger Institut für Marktentscheidungen (NIM) monatlich gemeinsam mit der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) herausgibt. Für Januar 2026 prognostizieren die Forscher einen deutlichen Rückgang des Indikators auf den niedrigsten Wert seit April 2024.
Geld wird gespart wie vor 17 Jahren
Hauptgrund für das Abrutschen ist eine stark gestiegene Sparneigung. Diese kletterte auf den höchsten Stand seit 17 Jahren, zuletzt wurde im Juni 2008, in der Finanz- und Wirtschaftskrise, ein höherer Wert gemessen.
Rolf Bürkl, Konsumklima-Experte beim NIM, sieht als Ursachen eine "wieder stärkere Verunsicherung durch steigende Inflationsängste sowie die kontroversen Diskussionen um die Zukunft der Rentenversicherung".
Experten erwarten schwaches Weihnachtsgeschäft
Die Entwicklung sei "keine positive Nachricht für den Endspurt im diesjährigen Weihnachtsgeschäft" und zugleich ein "Fehlstart der Konsumstimmung in das Jahr 2026", so Bürkl weiter. Was auch der Handelsverband Bayern bestätigt. Er geht im diesjährigen Weihnachtsgeschäft von einem Plus von 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus – was preisbereinigt aber auf ein Nullwachstum hinauslaufen würde.
Passend dazu setzen die Einkommenserwartungen der Deutschen ihren Abwärtstrend fort und fallen auf den schlechtesten Wert seit Januar 2024. Dementsprechend verzeichnet auch die Neigung zu größeren Anschaffungen Einbußen und liegt unter dem Vorjahreswert.
Schüchterne Hoffnung auf Konjunkturbelebung
Einziger Lichtblick ist die Konjunkturerwartung, die leicht zulegt. Laut dem Bericht deutet dies darauf hin, dass die Deutschen für das kommende Jahr zumindest von einer moderaten wirtschaftlichen Erholung ausgehen. Auch die Wirtschaftsexperten erwarten für 2026 ein Wirtschaftswachstum von einem Prozent oder knapp darunter.
Der private Konsum wird aber kaum einen Beitrag dazu leisten. Die Konsumforscher gehen davon aus, dass die Kauflaune der Verbraucherinnen und Verbraucher auch in den ersten Monaten des neuen Jahres gedämpft bleiben wird.
Im Video: Die Kauflaune der Deutschen ist im Keller
Schlechte Nachrichten für den Einzelhandel vor dem Fest: Die Kauflaune der Deutschen ist im Keller.
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