Weltweit und in Bayern: der Hopfenanbau geht zurück
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Weltweit und in Bayern: der Hopfenanbau geht zurück
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Weltweit und in Bayern: der Hopfenanbau geht zurück

Weltweit und in Bayern: der Hopfenanbau geht zurück

Seit 230 Jahren handelt das Nürnberger Unternehmen BarthHaas mit Hopfen, seine Marktanalyse ist gefragt. Aktuellster Befund: Deutschland ist wieder Hopfenland Nummer 1. Die weltweite Anbaufläche aber hat sich erneut verringert - der Markt schrumpft.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Ein bitterer Befund: Obwohl sich die Hopfenanbaufläche und die Hopfenproduktion weltweit verringert haben, ist der Markt immer noch überversorgt. Das hat der Hopfenspezialist BarthHaas - wichtiger Anbieter von Hopfenprodukten und -dienstleistungen - in seinem alljährlichen Bericht veröffentlicht.

Darin analysiert das Traditionsunternehmen mit Sitz in Nürnberg und Mainburg, das vor 230 Jahren unter dem Namen Joh. Barth & Sohn ins Hopfengeschäft einstieg, die Entwicklung des internationalen Bier- und Hopfenmarktes. Die "BarthHaas-Berichte" gibt es mittlerweile seit mehr als 120 Jahren.

Internationale Hopfenanbaufläche schrumpft erneut

Demnach habe sich die Hopfenanbaufläche weltweit nun das dritte Jahr in Folge verringert, diesmal um 7,7 Prozent auf 55.715 Hektar. Auch die Erntemenge sei dadurch rückläufig, 3,9 Prozent waren es 2024 weniger, als im Jahr zuvor. Dennoch war der Markt 2024, laut BarthHaas, überversorgt, da sich der Hopfenbedarf verringert habe. Ein Grund dafür sei der Trend hin zu alkoholfreien und Craft-Bieren. Diesen werde generell weniger Hopfen zugesetzt bzw. verwenden die Brauereien effizientere Hopfensorten.

Anbaufläche: Deutschland wieder vor den USA

Um den Hopfenmarkt wieder ins Gleichgewicht zu bringen, seien weitere Flächenreduzierungen unumgänglich, so das Berichtsfazit. In den USA habe sich die Anbaufläche im vergangenen Jahr bereits um 18 Prozent auf 18.513 Hektar verringert, in Deutschland nur um 1,6 Prozent auf 20.289 Hektar.

Damit ist die Bundesrepublik aktuell wieder der flächenmäßig größte Hopfenanbauer der Welt, vor den USA und Tschechien. Allerdings haben 2024 allein in Deutschland 31 Hopfenanbauer ihre Produktion eingestellt, sodass die Anzahl der Betriebe auf 1.009 gesunken ist.

Weltweite Bierproduktion halbwegs stabil

Der internationale Biermarkt dagegen zeigte sich 2024 halbwegs stabil. Die Bierproduktion sei lediglich um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Allerdings, so Thomas Raiser, Geschäftsführer von BarthHaas, täusche der internationale Durchschnitt darüber hinweg, dass viele einzelne Märkte deutlich hinter den Erwartungen zurückbleiben. So beispielsweise auch Deutschland – es rutscht in Sachen Bierproduktion mit einem Minus von gut einem Prozent auf 83,93 Millionen Hektoliter, auf Rang sechs im internationalen Vergleich.

Russland konnte seine Bierproduktion um neun Prozent steigern und sich somit hinter China, die USA, Brasilien und Mexiko auf den fünften Rang schieben. Das höchste Bierproduktionswachstum konnte 2024 Afrika mit einem Plus von 6,7 Prozent vorweisen.

Prognose für 2025: Bierausstoß ebenfalls stabil

Für 2025 erwartet BarthHaas erneut einen stabilen Bierausstoß, dennoch sei "zu befürchten, dass wachsende geopolitische Spannungen und von den USA ausgehende Handelskonflikte die Konsumstimmung weiter belasten und den internationalen Handel zunehmend erschweren", so BarthHaas-Geschäftsführer Thomas Raiser.

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