Der Trend scheint 2025 wieder zum E-Auto zu gehen, nachdem 2024 in Bayern die Anzahl der neu zugelassenen E-Autos im Vergleich zu den Vorjahren stark eingebrochen war. Mit knapp 79.000 E-Autos wurden 20.000 mehr als im Vorjahr zugelassen. Von den insgesamt 454.000 Neuzulassungen waren weniger als die Hälfte klassische Verbrenner. Den größten Anteil mit 181.000 Neuzulassungen konnten Hybridautos verzeichnen, ein Plus von 28 Prozent. Diesel und Benziner dagegen verloren jeweils mehr als 16 Prozent.
- Zur Podcastfolge: E-Auto oder Verbrenner: Wann sich der Umstieg wirklich lohnt – für Umwelt und Geldbeutel
E-Autos beim Klima fast immer Sieger
Im Sommer wurde in der Schweiz eine Studie veröffentlicht, die zum Ergebnis kam, dass in 90 Prozent aller Fälle E-Autos besser für das Klima seien als Verbrenner. Darin wurde die Frage untersucht: Wenn alle Verbrenner-Autos, die aktuell in der Schweiz unterwegs sind, sofort durch vergleichbare E-Autos ersetzt werden würden – bei wie vielen würde sich das für das Klima lohnen?
Laut Brian Cox, Mitverfasser der Studie, war die Sache bei 90 Prozent der untersuchten Fahrzeuge klar: Der sofortige Austausch würde sich aus Treibhausgassicht lohnen, so der Schweizer Forscher. Der Unterschied zwischen Verbrennern und E-Autos war nur bei etwa fünf Prozent so gering, dass keine klare Aussage möglich war. Bei den restlichen fünf Prozent der Autos war die Fahrleistung so gering, dass die Verbrenner besser für das Klima waren.
Neue Autos: Verschrotten wäre gut
Das trifft auch auf Neuwägen zu. So lässt sich aus der Studie schließen, dass es für das Klima sogar besser sein kann, einen neu gebauten Verbrenner sofort wieder zu verschrotten und gegen ein E-Auto auszutauschen. Zu ähnlichen Ergebnissen kam bereits im Jahr 2023 eine Studie vom Institut für Energie und Umweltforschung aus Heidelberg. Darin heißt es, dass die Entscheidung für ein Elektroauto fast immer die klimafreundlichere Option ist, wenn man den gesamten Lebensweg von Neufahrzeugen betrachtet. Dies liege vor allem an den geringeren Klimagasemissionen der Fahrzeugnutzung.
Die Entscheidung für ein neues Elektroauto spart dieser Studie zufolge gegenüber einem neuen Verbrenner über den Lebensweg etwa 48 Prozent Treibhausgasemissionen ein. Bei solchen Rechnungen muss immer der Strommix im jeweiligen Land berücksichtig werden. In der Schweiz ist dieser auf Grund von hohem Anteil an Wasserkraft und Atomenergie mit weniger Treibhausgasemissionen verbunden als in Deutschland.
E-Autos sind teurer beim Kauf und im Betrieb
Beim Thema Kosten schlagen aber in der Regel noch die Verbrenner ihre elektrischen Konkurrenten. Das ergab eine Untersuchung des ADAC aus diesem Jahr. Dabei wurden E-Autos mit ihren direkten Verbrenner-Brüdern vergleichen -also etwa der A3 von Audi in der elektrischen Version mit dem Benziner- und Dieselpendant. Das Gleiche bei Modellen von BMW, Mercedes und vielen anderen Herstellern. Das Ergebnis: eine Liste von hunderten vergleichenden Modellrechnungen. Meistens liegen die Verbrenner beim Preiskampf vorne.
Strompreis dämpft das E-Vergnügen
Neben den höheren Preisen für E-Autos haben sie ein finanzielles Problem beim Strompreis. Im ersten Halbjahr bezahlten Kunden in Deutschland heuer im Schnitt um die 35 Cent pro Kilowattstunde. Nach Berechnungen des ADAC wären bei diesem Preis 28 Prozent der E-Autos günstiger als Verbrenner. Aber: Oft müssen E-Autos an öffentlichen Ladesäulen betankt werden, an denen der Strompreis deutlich teurer ist. Schnellladen auf der Autobahn kann laut ADAC-Studie bis zu 84 Cent pro Kilowattstunde kosten. Und in bayerischen Städten sind die Preise von Stadtwerken auch deutlich über den 35 Cent.
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