Eine Frau hält eine schützende Hand vor sich.
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Symbolbild: Was tun in Notsituationen? Die wichtigsten Zeichen und Codes
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Was tun in Notsituationen? Die wichtigsten Zeichen und Codes

Was tun in Notsituationen? Die wichtigsten Zeichen und Codes

Handzeichen können Leben retten – das zeigt aktuell ein Fall aus Wien, bei dem ein Mädchen seine Familie auf diese Weise gerettet hat. Welche Handzeichen und Codewörter sollte man kennen? Und was tun, wenn man ein solches Zeichen mitbekommt?

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Ein kurzes Zeichen kann Leben retten: Mit einer einfachen Geste oder einem unscheinbaren Codewort können Menschen in Gefahr auf sich aufmerksam machen – ganz ohne ein Wort zu sagen. Ein kurzer Überblick.

Signal for help

Die Hand wie zum "High Five" öffnen, dann den Daumen in die Handfläche legen und die anderen Finger drumherum zur Faust schließen – so sieht das sogenannte "Signal for help" aus, ein stummer Hilferuf. Ursprünglich wurde er ins Leben gerufen, damit sich Betroffene häuslicher Gewalt heimlich bemerkbar machen können – vor allem während des ersten Corona-Lockdowns. Inzwischen kann allerdings jeder damit auf sich aufmerksam machen, der akut in Gefahr ist.

Fälle zeigen: Hilferuf funktioniert

Dass die Geste funktioniert, hat sich erst jüngst bei einem Fall in Wien gezeigt. Dort hat ein sechsjähriges Mädchen die Geste gegenüber Polizeibeamten ausgeführt und damit seine Familie vor einer versuchten Entführung gerettet. Auch in anderen Fällen war die Geste in der Vergangenheit schon erfolgreich. Sie gilt inzwischen als international anerkannt.

Grafik: So sieht das "Signal for help" aus

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Grafik: Hilferuf mit Handzeichen

"Ist Luisa hier?" als Hilfe-Code in Clubs

Neben diesem Handzeichen gibt es aber auch Codewörter, mit denen Menschen um Hilfe bitten können. Mit der Frage "Ist Luisa hier?" etwa können sich Frauen an Mitarbeiter in Clubs oder Kneipen wenden, wenn sie sich unwohl, belästigt oder bedrängt fühlen. Das Personal hilft dann je nach Situation: Mal ruft es ein Taxi, mal aber auch die Polizei. Welche Clubs oder Bars daran teilnehmen, erkennt man an Plakaten und Aufklebern vor Ort.

Codewort "Maske 19" funktioniert nicht überall

Das Codewort "Maske 19" wurde während der Corona-Pandemie eingeführt. Betroffene von häuslicher Gewalt sollen sich damit in Kliniken, Apotheken und Arztpraxen akut Hilfe holen können. Die Idee: Nennt man dort diesen Code, verständigen die Mitarbeiter die Polizei und zögern gegebenenfalls die Übergabe des Medikaments so lange hinaus, bis die Beamten da sind.

Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V. sagte auf Anfrage von BR24 allerdings, man habe dieses Codewort nie unterstützt. Entsprechend würden die Apotheken den Code nicht flächendeckend kennen. Die Vereinigung empfiehlt stattdessen das Hilfetelefon gegen Gewalt gegen Frauen.

Bei Zeichen: Sich nicht in Gefahr bringen und Polizei rufen

Doch was tun, wenn man ein solches Zeichen oder Codewort in der Öffentlichkeit mitbekommt? Der Polizeisprecher des Polizeipräsidiums München rät: Sich selbst und andere nicht in Gefahr bringen und stattdessen die Polizei rufen. Wichtig sei auch, sich möglichst viel von der Situation zu merken: Welche Personen sind beteiligt? Wie sehen die Personen aus? Alles darüber hinaus, etwa eine heimliche Verfolgung, solle man nur machen, wenn man es sich wirklich zutraut.

Hilfe bei Gewalt

Sollten Sie selbst von Gewalt betroffen sein: Die Hilfetelefone "Gewalt gegen Frauen" und "Gewalt an Männern" beraten kostenfrei und anonym. Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" erreichen Sie unter 08000/116016, das Hilfetelefon "Gewalt an Männern" unter 0800/123 9900.

Auch der "Weisse Ring" hilft Menschen, die Opfer von Gewalt und Kriminalität geworden sind. Sie erreichen den "Weissen Ring" telefonisch unter 116 006.

Hilfe erhalten Sie auch in Frauenhäusern in Ihrer Region. Hier geht es zur bundesweiten Frauenhaus-Suche.

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