(Symbolbild) Der sogenannte "Orange Day" macht auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam.
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Internationaler Tag gegen Gewalt gegen Frauen
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Internationaler Tag gegen Gewalt gegen Frauen

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Gewalt gegen Frauen: Immer noch zu wenig Hilfe?

Gewalt gegen Frauen: Immer noch zu wenig Hilfe?

Die Zahlen zeigen: Gewalt gegen Frauen ist nach wie vor ein gesellschaftliches Problem. Darauf soll der "Orange Day" aufmerksam machen. Welche Hilfsangebote gibt es für Betroffene – und reichen diese überhaupt aus?

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Blickt man auf die aktuellen Zahlen, sieht man: Gewalt gegen Frauen ist immer noch ein großes gesamtgesellschaftliches Problem. Laut Angaben von UN Women (externer Link) findet allein in Deutschland fast jeden Tag ein Feminizid, also ein Tötungsdelikt an einer Frau aufgrund ihres Geschlechts statt, weltweit wird alle zehn Minuten eine Frau getötet. Auch aus aktuellen Zahlen des Bundeskriminalamtes für das Jahr 2024 geht hervor: Die Zahl der geschlechtsspezifischen Straftaten sowie häusliche Gewalt gegen Frauen nehmen weiter zu. Darauf aufmerksam machen soll der "Orange Day", der Internationale Tag gegen Gewalt gegen Frauen. "Orange The World" lautet das Motto, Orange ist dabei die Symbolfarbe, die für eine gewaltfreie Zukunft von Frauen steht.

Was können Betroffene tun? Und reichen die bisherigen Hilfsangebote aus? Darüber haben wir bei BR24 um 16 Uhr mit Romy Stangl von der Bewegung "One Billion Rising" (externer Link) gesprochen, die auf das Problem von Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen will. Den Livestream finden Sie oben eingebettet über diesem Artikel.

Bundesverband Frauennotrufe: "Großes Problem in Deutschland"

Der Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe fordert eine Ausweitung der Beratungsangebote für Frauen. Derzeit arbeiteten die Beratungsstellen an ihrer Kapazitätsgrenze, so Katja Grieger, Geschäftsführerin beim Bundesverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe. "Da haben wir ein großes Problem in Deutschland", so Grieger.

Wenn Frauen von Gewalt betroffen sind und Hilfe brauchen, können ihnen Frauenhäuser einen sicheren Ort bieten. Im vergangenen Jahr waren es bundesweit knapp 14.000 Frauen, die in einem der Häuser Schutz gesucht haben.
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Wenn Frauen von Gewalt betroffen sind und Hilfe brauchen, können ihnen Frauenhäuser einen sicheren Ort bieten.

Bayern will neues Gewalthilfegesetz umsetzen

Das neue bundesweite Gewalthilfegesetz soll auch in Bayern weiter umgesetzt werden. Dafür will das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales eine "Bedarfsabfrage" starten. Für die weiteren Planungen sei eine Erfassung aller Einrichtungen nötig, die Beratung und Schutz für Frauen anbieten, die von häuslicher oder geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen sind.

Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) betont in einer offiziellen Pressemitteilung, dass es sich beim Thema Gewalt gegen Frauen um ein gesamtgesellschaftliches Problem handle: "Alle drei Minuten wird in Deutschland eine Frau Opfer von häuslicher Gewalt, nahezu täglich eine Frau getötet. Diese Zahlen sind alarmierend. Jeder Fall ist einer zu viel. Der Kampf gegen Gewalt gegen Frauen, die sich auf alle Schichten erstreckt, betrifft uns alle."

Der Bundesrat hatte im Februar 2025 das sogenannte Gewalthilfegesetz verabschiedet. Dieses sieht einen Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung für betroffene Frauen und ihre Kinder vor. Frauenhäuser und Beratungsstellen sollen ausgebaut und langfristig finanziert werden, erstmals mit Unterstützung des Bundes.

Mit Informationen von dpa

Sozialwissenschaftlerin Monika Schröttle im Interview
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Sozialwissenschaftlerin Monika Schröttle im Interview

Hier bekommen Sie Hilfe

Bundesweites Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen": 116 016

Beratungsstellen und Frauenhäuser in der Region

Übersicht über Hilfsangebote

Polizei / Notruf: 110 / 112

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