Ein 71-jähriger ehemaliger US-Soldat geht gegen seine Verurteilung wegen Mordes an der damals 18-jährigen Cornelia Hümpfer in Revision. Mehr als 47 Jahre nach der Tat hatte ihn das Landgericht Schweinfurt vorige Woche zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Zum Tatzeitpunkt war er 24 Jahre alt.
Kein Zweifel am Täter
Aus Sicht der Kammer gibt es keinen Zweifel an der Täterschaft des Mannes. Das Gericht sah die Mordmerkmale Heimtücke und niedrige Beweggründe als erfüllt an. Der 71-Jährige hingegen hatte im Prozess seine Unschuld beteuert, seine Verteidiger forderten einen Freispruch.
Mord aus Angst vor Enthüllung?
Der Mann war in den 70er Jahren als US-Soldat in Schweinfurt stationiert und soll am 20. April 1978 Cornelia Hümpfer nahe Kolitzheim getötet haben. Nach Überzeugung des Gerichts wurde die angehende Erzieherin mit 14 Messerstichen getötet. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er eine Affäre mit der jungen Frau hatte. Als Motiv gilt laut Anklage, dass die 18-Jährige damit gedroht haben soll, der damaligen Ehefrau von der Liaison und ihrer angeblichen Schwangerschaft zu erzählen.
Staatsanwaltschaft und Nebenklage sehen den Angeklagten durch moderne DNA-Spurenanalyse auf der Kleidung des Opfers als überführt an. Die Verteidigung hatte dagegen Freispruch gefordert. Der ehemalige US-Soldat aus Nebraska war im Juni 2024 von den amerikanischen Behörden nach Deutschland ausgeliefert worden.
Mit Informationen von dpa.
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