Der Angeklagte sitzt in einem Saal des Landgerichts Augsburg
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Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann absichtlich mindestens elf Anleger getäuscht und gewerbsmäßig betrogen hat.
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Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann absichtlich mindestens elf Anleger getäuscht und gewerbsmäßig betrogen hat.

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Angeklagter im "Dubai-Prozess" muss vier Jahre ins Gefängnis

Angeklagter im "Dubai-Prozess" muss vier Jahre ins Gefängnis

Teure Geschenke und Luxus-Urlaube: Im sogenannten "Dubai-Prozess" am Augsburger Landgericht ist der Angeklagte zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Laut Gericht betrog er Anleger um ihr Geld, um sich und seiner Frau ein Luxus-Leben zu finanzieren.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Vier Jahre Haft für den 36 Jahren alten Beamten, der Anleger um über eine Million Euro gebracht hat, so lautet das Urteil des Augsburger Landgerichts im sogenannten "Dubai"-Prozess. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann absichtlich mindestens elf Anleger getäuscht und gewerbsmäßig betrogen hat. Die Staatsanwaltschaft hatte vier Jahre und sechs Monate gefordert, die Verteidigung zwei Jahre und vier Monate.

Angeklagter Beamter bittet erneut um Entschuldigung

Der Angeklagte hatte sich zuvor an die Geschädigten und seine Ehefrau gewandt und sich noch einmal entschuldigt. Er wolle das, was zerstört wurde, wiedergutmachen, kündigte der 36-Jährige an, der zuletzt im bayerischen Bauministerium beschäftigt war. Er nahm die Entscheidung des Gerichts mit gefalteten Händen und ruhigem Gesichtsausdruck entgegen.

"Der moderne Alchimist, der aus Blei Gold machen kann"

Die Richterin ging zu Beginn ihrer Urteilsbegründung noch einmal kurz auf die Sachlage ein. Da gebe es einen Juristen, der auf bestem Weg zu großem beruflichen Erfolg gewesen sei, und der dann alles für ein Luxus-Leben aufgegeben habe. Er habe seine Opfer geködert mit seinem seriösen Auftreten und habe zwar auf mögliche Risiken hingewiesen, dann aber mit cleveren Manövern die Bedenken der Opfer zerstreut.

Er habe vorgeben, über einen Algorithmus Kursgewinne und Kursverluste vorausberechnen und mit Kryptowährungen große Renditen erzielen zu können. "Damit wären Sie der moderne Alchimist gewesen, der aus Blei Gold machen kann", erklärt die Richterin. So habe er aber die Anleger geködert und ihnen über eine Million Euro aus den Taschen gezogen. "Sie waren ein ausgezeichneter Verkäufer – in eigener Sache", so die Richterin wörtlich.

"Dubai-Prozess": Geld verprasst, statt zu investieren

Das Gericht glaube ihm, dass er nicht von Anfang an mit Betrugsvorsatz unterwegs gewesen sei. Aber letztendlich habe er die ihm anvertrauten Gelder nicht investiert, sondern für seinen ausschweifenden Lebensstil mit seiner Frau verprasst. Eine Schadenswiedergutmachung sei bislang nur zu einem Bruchteil erfolgt, es sei kein Bargeld mehr vorhanden. Für den Angeklagten spreche, dass er sei bislang nicht vorbestraft und von Anfang an geständig und kooperativ gewesen sei.

Ein Anwalt, der mehrere Geschädigte vertritt, sagte auf BR-Anfrage, dass diese vom Urteil enttäuscht seien. Der Angeklagte spiele das Opfer seiner Frau, so ihre Kritik. Er habe seine Opfer nicht nur betrogen, sondern auch verhöhnt.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Im Video: Urteil im Dubai-Prozess am Landgericht Augsburg

Der Angeklagte im sogenannten "Dubai-Prozess" sitzt im Gerichtssaal des Augsburger Landgerichts.
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Im sogenannten "Dubai-Prozess" hat das Landgericht Augsburg hat den Angeklagten wegen Betrugs zu vier Jahren Haft verurteilt.

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