Symbolbild: Wasserschutzpolizei auf dem Main
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Baden im Main und anderen Flüssen: Wann es gefährlich ist

Baden im Main und anderen Flüssen: Wann es gefährlich ist

An heißen Sommertagen zieht es viele Menschen wieder ins Wasser, am liebsten direkt vor der Haustür. Was sich schön anhört, kann in Flüssen böse enden. Wir erklären, was erlaubt ist und wo und wann das Baden zu riskant ist.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

An sonnigen Tagen tummeln sich in den Städten und Gemeinden am Main viele Menschen, sitzen zusammen, manche haben einen Grill dabei. Zum Beispiel an den Orten mit schönen Liegewiesen, wie in Würzburg, Randersacker oder Eibelstadt. Und dann, klar, geht es zur Abkühlung in den Main.

Es sind Tage wie diese, in denen sich Sorgenfalten in das Gesicht von René Schwalb von der Wasserschutzpolizei graben. Vor allem, wenn er viele Menschen im Wasser sieht. Mit Luftmatratzen etwa und dann auch noch alkoholisiert. Oft genug würden die dann gar nicht wahrnehmen, dass sie mitten im Main treiben. Wenn dann ein Schiff kommt, kann es schnell gefährlich werden.

Der Main als Bundeswasserstraße

Was viele Menschen oft unterschätzen: Der Main ist eine Bundeswasserstraße, auf der sowohl große Güterschiffe als auch kleine Sportboote unterwegs sind. René Schwalb, Polizeihauptkommissar und stellvertretender Dienstgruppenleiter der Wasserschutzpolizeigruppe Würzburg, betont, dass der Main für alle da ist, aber auf dem Main, wie auf vielen anderen bayerischen Flüssen, viel los sein kann.

Strömung und Sichtschatten: Gefahren im Main

Mit die größten Gefahren beim Baden im Main sind die Strömung und die Fließgeschwindigkeit des Wassers. Berufsschifffahrt und Hotelschiffe erzeugen Sog und Wellenschlag, die Schwimmer mitreißen können. Besonders gefährlich ist der Sichtschatten großer Schiffe, in dem Schwimmer vom Schiffsführer nicht gesehen werden können. Schwalb erklärt, dass der Schiffsführer den Bereich vor dem Bug bis zu 250 Meter nicht einsehen kann, was zu gefährlichen Situationen führen kann.

Verbotene Schwimmbereiche in Flüssen

Es gibt bestimmte Gebiete in Flüssen, in denen das Schwimmen verboten ist. Dazu gehören 100 Meter ober- und unterhalb von Wehr- und Schleusenanlagen, im Bereich von Brücken, Hafeneinfahrten und Kraftwerksanlagen sowie 50 Meter ober- und unterhalb von Schiffsanlegeplätzen.

Diese Regelungen sind in der Binnenschifffahrtsverordnung festgelegt und gelten auf allen Binnenschifffahrtsstraßen in Bayern, also zum Beispiel auch auf der Donau. Schwimmer sollten zudem mindestens 300 Meter vor und 30 Meter seitlich von vorbeifahrenden Fahrzeugen Abstand halten, da Schiffe nur bedingt ausweichen können. Eine immer wieder gebrauchte Analogie, um das Bewusstsein der Badenden zu schärfen, ist: Es geht ja auch keiner auf der Autobahn spazieren.

Eigenverantwortung der Schwimmer

Schwalb appelliert an die Eigenverantwortung der Schwimmer, sich über die Gefahren und Regeln zu informieren und diese zu beachten. Besonders wichtig sei es, nicht den Main zu queren, da dies zu langen Aufenthalten im Wasser und gefährlichen Situationen führen kann. Schwimmer sollten in Ufernähe bleiben und auf Alkohol verzichten, um sich und andere nicht zu gefährden.

Die eigenen Schwimmfähigkeiten sollten nicht überschätzt werden, das sieht auch Florian Räder von der DLRG so. "Man sollte den Main mit Vorsicht genießen und nur an ausgewiesenen Badebuchten schwimmen, wie etwa in Eibelstadt oder Randersacker", empfiehlt Räder. Mögliche Badebuchten entlang des Mains hat zum Beispiel der Landkreis Würzburg zusammengefasst [externer Link].

Gefahren an anderen Flüssen

Aber auch in Flüssen ohne Schifffahrt, wie der Isar, kann das Baden gefährlich werden. Im Stadtgebiet München zum Beispiel gibt es Bereiche, in denen es verboten ist und andere, in denen es erlaubt ist. Eine Übersicht gibt es bei der Stadt München [externer Link].

Überwachung durch die Wasserschutzpolizei

Die Wasserschutzpolizei ist regelmäßig auf dem Main unterwegs und überwacht die Einhaltung der Regeln. Trotz der hohen Frequentierung des Mains, vor allem an heißen Tagen, passieren relativ wenige Unfälle. Wasserschutzpolizist Schwalb berichtet von Situationen, in denen Menschen mit Luftmatratzen und Alkohol mitten im Main treiben und die Gefahr nicht wahrnehmen. Die Polizei sei dann freundlich und aufklärend, um die Sicherheit auf dem Main zu gewährleisten.

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