48 Menschen kamen in Bayern seit Jahresfang bei Badeunfällen ums Leben, zuletzt am 20. Juli ein 17-Jähriger im Main nahe Würzburg. Das sind 13 mehr als im selben Zeitraum 2024. Eine Erklärung für den gegenläufigen Trend zum Rest der Republik hat die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft nicht, außer der Vermutung, dass es mit dem schönen Wetter im Juni zusammenhängen könnte. Fast die Hälfte der tödlichen Badeunfälle (23) in Bayern fiel in diesen Monat.
DLRG: Vor allem junge Männer leichtsinnig
Die Opfer sind bundesweit überwiegend Männer, ihr Anteil liegt bei über 80 Prozent, bei den 10- bis 30-jährigen sind es sogar fast 100 Prozent. Leichtsinn und Übermut macht die DLRG dafür als Ursache aus, viele Opfer hätten kaum oder gar nicht schwimmen können. Auch bei dem tödlichen Tretboot-Unglück Anfang Juli am Eibsee konnte der 33-jährige Vater laut Polizei kaum schwimmen, sein sechsjähriger Sohn gar nicht.
Seen und Flüsse besonders gefährlich
In bayerischen Seen ertranken dieses Jahr 28 Menschen, womit sich die Zahl gegenüber 2024 (13) mehr als verdoppelt hat. Flüsse wurden für 13 Menschen zum tödlichen Verhängnis (2024: 12). In Schwimmbädern kamen dagegen nur zwei Menschen ums Leben (2024: 0), drei in Bächen und je einer in Kanal und Pool. Damit liegt der Anteil der Todesfälle an Seen und Flüssen in Bayern höher als in Deutschland (BY: 85 Prozent, D: 73 Prozent). Bundesweit zeige sich, dass Baden und Schwimmen dort besonders sicher sind, die unter Aufsicht von Rettungsschwimmern stünden, so die DLRG.
Bayern trauriger Spitzenreiter bei Badetotenstatistik
Mit bislang 48 Todesfällen steht Bayern auch 2025 trauriger Weise an der Spitze in der Statistik, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (34) und Baden-Württemberg (28). Diese seit Jahren zu beobachtende Feststellung führt die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft darauf zurück, dass Bayern als größtes Flächenbundesland zahlreiche Badeseen hat, die insbesondere an heißen Tagen viele Besucher anlocken. Die meisten Opfer innerhalb eines Monats gab es im Sommer 2019. Damals starben allein im Juni 30 Menschen bei Badeunfällen. Es ist mit 73 Toten auch das Jahr mit der höchsten Zahl an Ertrunkenen seit 2016 (bezogen jeweils auf den Zeitraum Januar bis Juli). Mit 48 Todesopfern bewegt sich 2025 im Mittelfeld der vergangenen zehn Jahre.
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