Es sind eigentlich einigermaßen überschaubare Bahnabschnitte, die ab Montag, 22.30 Uhr, gut zwei Wochen lang gesperrt sind. Doch die Auswirkungen für Pendler und sonstige Bahn-Kunden sind enorm. Sie reichen bis nach Niederbayern und in die Oberpfalz.
Streckenweise keine S-Bahn S1 und S2
Der Grund sind Arbeiten an Weichen und Schwellen, um "Langsamfahrstellen" zu beseitigen. Künftig sollen Züge dort wieder mit voller Geschwindigkeit verkehren können. In den nächsten Tagen gilt deshalb: Zwischen Dachau und Petershausen (S2) fahren keine S-Bahnen. Das Gleiche gilt zwischen dem Flughafen München und Lohhof beziehungsweise ab 7. Dezember zwischen dem Airport und Feldmoching (S1).
Geduldsprobe auch für Pendler aus Niederbayern
Zwischen Freising (S1) und dem Flughafen pendeln zwar schon Bahnen. Für Regionalzüge aus Ostbayern ist in Freising dagegen Endstation. Manche enden sogar bereits in Landshut. Auch Reisende und Pendler zwischen Niederbayern beziehungsweise der Oberpfalz und der Stadt München oder dem Flughafen brauchen also mehr Geduld, weil sie auf andere Verbindungen umsteigen müssen.
Die Deutsche Bahn empfiehlt den Fahrgästen, vor der Fahrt die entsprechenden Apps zu benutzen, um sich Alternativen anzeigen zu lassen. Laut der S-Bahn-Homepage verkehren zwischen Lohhof und Flughafen ersatzweise Busse und auch Expressbusse, die unterwegs aber nicht an allen Stationen halten. Und die Linie S8 zwischen München und dem Flughafen fährt ohnehin wie gewohnt. Was die Sperrung bei der S2 betrifft: Zwischen Dachau und Petershausen werden ebenfalls Busse eingesetzt.
Kritik an Konzept der Bahn für Ersatzverkehr
Gerade die Sperrung bei der S1 sorgt auch für Proteste. Das Ersatzverkehrskonzept sei nicht ausreichend, beklagen etwa der Freisinger FDP-Kreisrat Tobias Weiskopf und die FDP-Stadträte Jens Barschdorf aus Freising sowie Philipp Fincke (Moosburg) in einem Schreiben an die DB. Sie haben ausgerechnet, dass die Fahrzeiten für Pendler aus ihrem Landkreis "teilweise auf das Zwei- bis Dreifache" steigen: So brauche man im morgendlichen Berufsverkehr von Freising nach München statt 26 dann mehr als 60 Minuten. Für die Fahrt von Moosburg nach München seien es 83 statt 36 Minuten.
Der Grünen-Landtagsabgeordnete Johannes Becher aus Moosburg kritisiert die Informationspolitik der Bahn und rechnet mit "Chaos". Auf Instagram wünscht er "gutes Durchhalten" und rät ansonsten: "Alle, die Homeoffice machen können: Bleibt daheim."
Mit Informationen von dpa
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