Die Bayerische Regiobahn (BRB) hat sich in der Vergangenheit bereits öfter über die Deutsche Bahn (DB) geärgert und dies auch öffentlich kundgetan. Nun hat sich Geschäftsführer Arnulf Schuchmann erneut an die Medien gewandt. Man sei kurz davor, "alles hinzuschmeißen und gar nicht mehr zu fahren", heißt es in seiner Pressemitteilung.
BRB ärgert sich über Baustellen und Kommunikation mit der DB
Die Bayerische Regiobahn sieht sich angesichts von Bauarbeiten der DB InfraGO AG vor riesigen Problemen und hält diese für "nicht mehr leist- und zumutbar" für die Fahrgäste und die Mitarbeitenden. "Von einem auf den anderen Tag werden Baustellen nicht fertig und gehen länger, andere Baustellen werden kurzfristig abgesagt, wieder andere überlagern sich", so Geschäftsführer Arnulf Schuchmann. Ab Freitag sei mit Problemen auf der Strecke RE5 zwischen München-Ost und Rosenheim zu rechnen.
"Kurzfristige Mitteilungen, keine Planung möglich"
Auf dieser Strecke würden an drei Stellen Baustellen überlagernd starten, bis Mittwochnachmittag hätten keine Fahrplanunterlagen der DB InfraGO AG vorgelegen. "Unsere Betriebsplanung plant derzeit nur ungefähr. Das ist kein Witz, sondern bittere Realität", so Schuchmann. Baumaßnahmen in diesem Umfang bräuchten eigentlich zwei Monate Vorlauf, aber die BRB habe gerade mal drei Tage und das sei kein Einzelfall, sondern werde langsam zur Regel. Schuchmann kritisiert außerdem das digitale Auskunftssystem der Deutschen Bahn, das schwerfällig und veraltet sei.
Deutsche Bahn bittet um Verständnis
Der Deutschen Bahn sind die Probleme offenbar bekannt. In einer schriftlichen Stellungnahme heißt es, es sei in diesem Jahr zwar erstmals gelungen, die weitere Verschlechterung des Infrastrukturzustands zu stoppen. Fakt sei aber auch, dass die Zahl der Baustellen in nächster Zeit hoch bleiben werde. Das Schienennetz sei zu alt, zu voll und zu störanfällig.
In Sachen Baustellenmanagement bemühe man sich, die betroffenen Eisenbahnunternehmen und die Fahrgäste rechtzeitig einzubinden und zu informieren. "Gleichsam bitten wir um Verständnis, wenn dies angesichts der Vielzahl der Baumaßnahmen und bei Verzögerungen nicht immer gelingen kann", so eine Sprecherin der Deutschen Bahn.
Bauarbeiten im Netz Chiemgau-Inntal
Am Freitag, den 14. November, haben an mehreren Stellen im Netz Chiemgau-Inntal diverse Bauarbeiten begonnen. Diese führen auf den Strecken München-Rosenheim-Salzburg/Kufstein ganztags in beide Richtungen zu Beeinträchtigungen, wie die BRB mitteilt. Es kommt zu Fahrplanabweichungen, Ausfällen und es wird ein Schienenersatzverkehr eingerichtet, zum Beispiel zwischen Grafing und Rosenheim, Holzkirchen und Rosenheim, sowie zwischen Bad Endorf und Traunstein.
Die BRB empfiehlt den Fahrgästen, die Sonderfahrpläne auf der Webseite des Unternehmens (externer Link) im Blick zu behalten. Die Bauarbeiten der DB InfraGO AG dauern voraussichtlich bis zum 19. November.
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