Reisegruppe, die eigentlich zu einer Heiligsprechung wollte, nimmt nun an Beerdigung von Papst Franziskus teil
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Bayerische Gläubige auf dem Weg nach Rom

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Bayerische Katholiken reisen zur Papst-Beerdigung

Bayerische Katholiken reisen zur Papst-Beerdigung

Manche hatten die Reise nach Rom schon lange geplant, andere entschieden sich kurzfristig, eine Fahrt zur Beerdigung von Papst Franziskus zu organisieren. Alle eint, dass sie sich verabschieden wollen vom Oberhaupt der katholischen Kirche.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau - Der Süden am .

Zur Beerdigung von Papst Franziskus auf dem Petersdom in Rom sind Menschen aus aller Welt gekommen, auch Gläubige aus Bayern. Was treibt sie an, die lange Reise auf sich zu nehmen? Und obwohl der Papst so überraschend gestorben ist, brauchte manch einer keine spontane Buchung, um nach Rom zu kommen.

Großer Andrang auf Rom-Fahrten

Paul Bretteau ist 21 Jahre alt und Student aus Rosenheim. Er reiste mit einer Gruppe junger Katholikinnen und Katholiken aus dem Erzbistum München und Freising zur Trauerfeier von Papst Franziskus nach Rom. Es war eine beschwerliche Tour. "Franziskus war jemand, der immer viel Hoffnung geschenkt hat", sagt Paul Bretteau. Jugendleiter Andreas Sang konnte sich vor lauter Anmeldungen kaum retten. "Und das in Zeiten leerer Gotteshäuser und hoher Kirchenaustrittszahlen. Diese jungen Leute fühlen sich der Kirche und speziell dem Papst verbunden. Das ist ihre Motivation", sagt Sang.

Als der Münchner Jugendreferent erfuhr, dass der Papst gestorben war, schlug er seinen Vorgesetzten vor, eine spontane Romreise zur Beerdigung zu organisieren. Mit Erfolg: Der erste Kleinbus ist sofort ausgebucht, der zweite auch, sogar einen dritten muss Andreas Sang organisieren, so viele wollen mitfahren. Manche Teilnehmende haben Papst Franziskus beim Weltjugendtag in Lissabon gesehen. Eine Beziehung, die dort begann, geht nun zu Ende. Viele wollen sich von Papst Franziskus noch einmal verabschieden.

Reise zur Heiligsprechung von Carlo Acutis

Die Romreise von Elisabeth Söltl und ihrer Enkelin Mia stand schon sehr lange fest. Elisabeth und Mia hatten die Reise ursprünglich bezüglich eines ganz anderen Anlasses geplant: "Wir wollten eigentlich zur Heiligsprechung vom Carlo Acutis fahren und haben uns sehr drauf gefreut."

Carlo Acutis war ein junger Italiener, der bis zu seinem Tod den Glauben im Internet verkündet hat. Am Wochenende sollte ihn der Papst in Rom eigentlich heiligsprechen. Doch dann die traurige Nachricht aus dem Vatikan: Franziskus ist tot. Die Heiligsprechung musste deshalb verschoben werden. Die längst gebuchte Romreise bekam kurzerhand einen neuen Anlass. "Für uns war es ein Schock, aber dann haben wir gedacht: Vielleicht wollte der liebe Gott, dass wir bei der Beerdigung von Franziskus mit dabei sind", sagt Elisabeth Söltl.

Beerdigung fällt zufällig auf Wochenende der Reise

Nach dem Kofferpacken am Donnerstag gings für Großmutter und Enkelin nach München. Am Busbahnhof in Fröttmaning stiegen die beiden in einen großen Reisebus. Gerade weil die Reise nach Italien schon so lange ausgebucht war, sorgte die neue Situation für Verunsicherung bei Reiseleiter Pater Dominikus Hartmann. "Das war für alle natürlich spannend: Findet die Fahrt überhaupt statt? Aber dann haben wir uns alle gefreut, dass die Beerdigung genau in dieses Wochenende gefallen ist, wo so viele Menschen zusammenkommen. Das ist was ganz Außergewöhnliches."

Bei der Abfahrt sind in dem Bus alle Plätze belegt. Die Organisatoren freut das: "Ich habe nicht gedacht, dass die Leute alle dabei bleiben. Aber es haben nur zwei abgesagt, sonst wollten alle unbedingt fahren. Wir sind 46 Personen, also der Bus ist wirklich voll", sagt Margaretha Fesslmeier. Für Elisabeth Sötl, Enkelin Mia, aber auch die Reisegruppe um Paul Bretteau wird die Beerdigung von Papst Franziskus ein unvergessliches Erlebnis bleiben.

Zur Beerdigung von Papst Franziskus sind Menschen aus aller Welt gekommen - auch Jugendgruppen aus Bayern.
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Zur Beerdigung von Papst Franziskus sind Menschen aus aller Welt gekommen - auch Jugendgruppen aus Bayern.

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