Es klingt merkwürdig, aber: Der Streit um die Frage "Wer hat die älteste Bratwurst?" wird handfest: Die Geschäftsführerin der Nürnberger Bratwurstküche "Zum Gulden Stern", Sofia Hilleprandt, hat das Bratwurstmuseum im thüringischen Mühlhausen zum Boxkampf herausgefordert. Das bestätigte die Nürnbergerin dem Bayerischen Rundfunk auf Nachfrage.
Kampfansage am Tag der Bratwurst
Hilleprandt fährt persönlich nach Thüringen, um am Samstag – dem internationalen Tag der Bratwurst – auf dem "Thüringer Bratwurstgipfel" die Herausforderung noch einmal offiziell auf der Bühne zu verkünden. Bereits zuvor hatten die Thüringer auf diese laut Hilleprandt mit den Worten reagiert: "Die soll sich mal hierher trauen!" Das Ganze läuft mit einer guten Prise Humor.
Hilleprandt habe "keinen Bock" mehr, dass ihr andere Städte – darunter Regensburg – den Titel absprechen wollten. Jetzt solle den Thüringern "der Ofen heiß" gemacht werden, sagt sie. Anscheinend haben sich die beiden Streitparteien schon auf den Ablauf geeinigt: Sie wollen jeweils einen Champion in den Ring schicken, die beiden engagierten Profiboxer sollen dann die Frage nach der ältesten Bratwurst entscheiden. Wann der Kampf stattfinden soll, werde noch bekanntgegeben.
Verschiedene Urkunden sorgen für Streit
Anlass des Streits ist eine Urkunde aus dem Jahr 1269, die Erfurter Forscher gefunden hatten. Darin sei von einer Hütte und einem Bräter an der bekannten Krämerbrücke die Rede. Ob sie auch die Regensburger – die sich ebenfalls mit dem Titel "Älteste Bratwurstküche der Welt" schmücken – zum Boxkampf herausfordern werde? "Wenn sie Lust haben, gerne", so die Nürnbergerin.
Allerdings ist sie sich bei dieser Frage ebenfalls sehr sicher: Die Regensburger verfügten lediglich über eine Urkunde, die einen Koch an der Stelle bescheinige. Laut Hilleprandt sei das Haus, in dem die Bratwurst heute gebraten werde, nicht das historische, urkundliche erwähnte Haus. Nur sie könne sowohl Urkunde als auch das passende Haus vorweisen.
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