Trockenheit in Oberfranken
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Das Jahr ist in Oberfranken überwiegend trocken gewesen – das hat Folgen für den Wasserspiegel in den Flüssen.
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Das Jahr ist in Oberfranken überwiegend trocken gewesen – das hat Folgen für den Wasserspiegel in den Flüssen.

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Flüsse mit Niedrigwasser: Fichtelgebirge auf dem Trockenen?

Flüsse mit Niedrigwasser: Fichtelgebirge auf dem Trockenen?

Hohe Temperaturen, viel Wind und wenig Regen: Dieser Mix von Umweltfaktoren führt in Oberfranken aktuell dazu, dass die Wasserspiegel einiger Flüsse besorgniserregend gesunken sind. Eine Quelle liegt derzeit sogar trocken. Was Abhilfe schaffen würde.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

23 Tage in Folge – solange hatte es in Oberfranken gar nicht mehr geregnet, zumindest bis vergangene Woche. Ganz grundsätzlich war das Jahr in der Region recht trocken, warm und windig. Das hat Folgen für den örtlichen Wasserhaushalt. Abflussgräben führen kaum noch oder kein Wasser mehr und auch eine erste Quelle sprudelt nicht mehr.

Wasserwirtschaftsamt Hof: "Trocken ins Frühjahr gestartet"

Die Egerquelle im Fichtelgebirge zum Beispiel liegt derzeit trocken. Das ist nicht das erste Mal, 2015 führte die Quelle schon einmal kein Wasser. Die Eger ist deswegen aber noch nicht ausgetrocknet, weil sie auch aus anderen Zuläufen versorgt wird.

Aber die Quelle ist ein gut sichtbares Symptom für ein größeres Problem. "Das liegt in erster Linie daran, dass wir bereits im Winter sehr wenig Niederschläge hatten – dadurch in den Höhenlagen von Fichtelgebirge und Frankenwald auch vergleichsweise wenig Schnee, sodass wir schon trocken ins Frühjahr gestartet sind", sagt Gabriele Merz vom Wasserwirtschaftsamt Hof.

Trockener Trend seit Jahren

Dort beobachten die Experten die Entwicklung mit Sorge. Das Frühjahr zu trocken, der Juni zu heiß und in den vergangenen drei Wochen wieder kein Regen. "Wir haben jetzt schon mehrere trockene Jahre in Folge gehabt. Man sieht hier schon fast eine Tendenz, wo man sagen muss, das wirkt sich sehr nachteilig insgesamt auf die Gewässer aus", so Merz.

Weitere Gewässer betroffen – Maßnahmen ergriffen

Das betrifft nicht nur die Eger. Bei Rehau wurde ein neuer Niedrigwert im Bach gemessen. Auch der Weiße Main, der im Fichtelgebirge entspringt, führt Niedrigwasser – zu wenig für Tiere und Pflanzen. Hinzu kommt die zu hohe Wassertemperatur, die für Sauerstoffmangel im Wasser sorgt.

Um die Gewässer zu schützen und mehr Wasser in der Landschaft zu halten, werden beispielsweise im Wald Rückhaltetümpel angelegt. Außerdem gilt in den Landkreisen Kulmbach und Bayreuth ein Entnahmeverbot für Wasser aus Fließgewässern. "Das haben wir deshalb erlassen, weil wir in der Vergangenheit zu niedrige Niederschläge hatten und daher sehr niedrige Wasserstände in unseren Gewässern hier im Landkreis", sagt Nils Böcher vom Landratsamt Bayreuth. Durch die fehlenden Niederschläge sinken auch die Pegel in den Speicherseen.

Was helfen würde

Trotz der vielen schlechten Nachrichten: Die Gefahr, dass die Region austrocknet, besteht aber noch nicht. Aber grundsätzlich sollten die Menschen bewusster mit dem Wasser umgehen. "Man muss die Gärten nicht mit Trinkwasser bewässern, man kann sie auch mit dem aufgefangenem Wasser aus Zisternen gießen. Da gibt’s durchaus viele Möglichkeiten, um einfach bewusst mit dem Wasser umzugehen", so Merz vom Wasserwirtschaftsamt Hof.

Ein dauerhafter Landregen würde helfen – vor allem, damit sich die Grundwasserstände erholen. Denn bis das Wasser in der Tiefe ankommt, dauert es. Der bisherige Regen hat nur die oberen Bodenschichten durchfeuchtet.

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