Um 16 Uhr war es so weit: Am Freitagnachmittag hat im niederbayerischen Straubing das diesjährige Gäubodenvolksfest begonnen. Nach dem Münchner Oktoberfest ist es wohl das zweitgrößte Volksfest in Bayern. In den kommenden elf Tagen – bis zum 18. August – werden insgesamt rund 1,3 Millionen Besucherinnen und Besucher auf dem Festplatz am Hagen erwartet.
Parallel zum Gäubodenvolksfest startet am Samstag dann neben dem Festgelände auch die Ostbayernschau. Die Messe gilt laut Veranstalter als "größtes Shopping-Center Bayerns": Auf rund 60.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche bieten rund 650 Aussteller ihre Produkte an.
Sieben Festzelte, 130 Schausteller
Beim Straubinger Gäubodenvolksfest wird an den elf Tagen in sieben Festzelten mit insgesamt rund 27.500 Sitzplätzen gefeiert, gut 80 verschiedene Live-Bands und Musikgruppen treten auf. Auf dem rund 90.000 Quadratmeter großen Festgelände haben etwa 130 Schausteller ihre Fahrgeschäfte und Buden aufgebaut.
Rund 8.000 Quadratmeter umfasst allein der historische Bereich des Gäubodenvolksfestes. Dort treten unter anderem Trachtengruppen, Schuhplattler, Goaßlschnalzer und Blaskapellen auf. Besucherinnen und Besucher können dort außerdem mit einem Pferdekarussell aus dem 19. Jahrhundert, einer Berg- und Talbahn aus den 1930er-Jahren oder der ältesten noch funktionierenden dampfbetriebenen Kindereisenbahn der Welt fahren.
Bier teurer, alkoholfreie Getränke billiger
Die Maß Bier kostet in Straubing in diesem Jahr 12,90 bzw. 12,95 Euro, das sind 20 bzw. 25 Cent mehr als im vergangenen Jahr. Die Preise für alkoholfreie Getränke wie Spezi, Limo oder Mineralwasser sind zwischen 30 und 50 Cent gesunken, ein Giggerl kostet 13,50 Euro.
Eröffnung am Samstag mit Ministerin Kaniber
Wie immer gibt es beim Gäubodenvolksfest in Straubing kein Anzapfen. Darauf verzichten die Straubinger bereits seit den 1950er-Jahren. Der damalige Oberbürgermeister Otto Höchtl wollte keine Kopie der Münchner Festtradition. Offiziell wird das Straubinger Gäubodenvolksfest am Samstag ab 10 Uhr im Festzelt Wenisch eröffnet. Festrednerin ist die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU).
Festrednerin ist dieses Jahr die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU).
Tausende beim Volksfestauszug
Start des Festes war am späten Freitagnachmittag der Volksfestauszug durch die Stadt. Der Festzug begann um 17.30 Uhr, dazu wurden insgesamt rund 3.500 Mitwirkende erwartet. Angeführt wird der Festzug traditionell unter anderem von einem Ochsengespann, das den Straubinger Pflug, ein Wappensymbol der Gäubodenstadt, zieht.
700.000 Maß Festbier im Jahr 2024
Im vergangenen Jahr sind beim Straubinger Gäubodenvolksfest insgesamt rund 700.000 Maß Festbier getrunken worden. Daneben wurden etwa 40.000 Giggerl und 32 Ochsen verspeist. Bei dem Volksfest sind im vergangenen Jahr rund 1,25 Millionen Besucherinnen und Besucher gezählt worden, bei der Ostbayernschau waren es rund 380.000.
Wurzeln im frühen 19. Jahrhundert
Das Straubinger Gäubodenvolksfest reicht bis ins Jahr 1812 zurück. Damals erteilte König Maximilian I. Joseph den Straubingern die Genehmigung, ein landwirtschaftliches Vereinsfest im "Unterdonaukreis" durchzuführen. Später wurde dieses Fest im Wechsel mit Straubing auch in Passau gefeiert, seit 1898 findet es aber durchgehend in der Gäubodenstadt statt.
Im Audio: Das Gäubodenvolksfest beginnt
(Archiv) Das Gäubodenvolksfest-Gelände von oben
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