Gesprengter Geldautomat , davor geborstene Glasscheiben.
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Unbekannte haben in einer Bank in Strullendorf (Lkr. Bamberg) einen Geldautomaten gesprengt. Das Landeskriminalamt bittet um Zeugenhinweise.

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Geldautomat gesprengt: 100.000 Euro Schaden in Strullendorf

Geldautomat gesprengt: 100.000 Euro Schaden in Strullendorf

Während in Bamberg 16 mutmaßliche Geldautomatensprenger vor Gericht stehen, sprengen Unbekannte am frühen Freitagmorgen im nur rund zehn Kilometer entfernten Strullendorf ein weiteres Gerät. Die Polizei fahndet nach den Tätern und sucht Zeugen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Am frühen Freitagmorgen ist in Strullendorf im Landkreis Bamberg ein Geldautomat gesprengt worden. Wie das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) mitteilte, handelt es sich um einen Automaten der VR Bank Bamberg-Forchheim. Die unbekannten Täter verwüsteten den Schalterraum der Bank komplett und verursachten mit der Sprengung, die gegen 3.30 Uhr stattfand, rund 100.000 Euro Schaden. Ob sie auch Geld erbeuten konnten, war zunächst unklar.

Sprengung verursacht hohen Schaden: Täter auf der Flucht

Die Polizei geht davon aus, dass zwei, bis drei Täter in einem weißen Alfa Romeo Stelvio vom Tatort in der Forchheimer Straße in Richtung Hirschaid geflohen sind. Nach ihnen wird gefahndet. An dem Wagen waren gestohlene Bamberger Kennzeichen angebracht.

Das LKA bittet Zeugen, denen in den Nachtstunden im Bereich Strullendorf verdächtige Personen oder Fahrzeuge aufgefallen sind, sich zu melden. Auch wer in der näheren Umgebung verdächtige Wahrnehmungen gemacht hat, die im Zusammenhang mit der Sprengung des Geldautomaten stehen könnten oder andere sachdienliche Hinweise zur Tat hat, wird gebeten, sich bei der Polizei zu melden.

Genauere Untersuchungen des Sprengstoffes sollen in den kommenden Tagen im kriminaltechnischen Institut (KTI) des Bayerischen Landeskriminalamtes in München stattfinden.

Prozess gegen mutmaßliche Geldsprenger läuft in der Nähe

Nur rund zehn Kilometer vom Tatort in Strullendorf entfernt läuft seit Wochen der Prozess gegen 16 mutmaßliche Geldautomatensprenger in Bamberg. Die Angeklagten aus den Niederlanden und Belgien werden Sprengungen von 30 Geldautomaten, vorwiegend im Süden von Deutschland vorgeworfen. Dabei sollen die mutmaßlichen Täter laut Staatsanwaltschaft mehr als 3,3 Millionen Euro erbeutet haben. Insgesamt sei durch die Sprengungen ein Schaden von mehr als 5,5 Millionen Euro entstanden sein. Vom Großteil der Beute fehlt jede Spur.

Eine Parallele zum aktuellen Fall: Um nicht erwischt zu werden, sollen die Angeklagten Nummernschilder fremder Autos für ihre Fahrzeuge gestohlen haben. Der nächste Verhandlungstag soll am 23. Juli stattfinden. Dann sollen die Plädoyers gehalten werden.

Deal im Prozess um Geldautomaten-Sprenger

Die Urteile des Landgerichts Bamberg gegen 15 der insgesamt 16 Angeklagten sollen dann bereits Ende Juli gesprochen werden, nur wenige Tage nach den Plädoyers. Durch sogenannte Deals, also Absprachen zwischen Verteidigung, Gericht und Staatsanwaltschaft kann der Prozess deutlich verkürzt werden.

In dem Verfahren vor dem Landgericht Bamberg ist am Mittwoch eine Sachverständige gehört worden, die Auskunft zu DNA-Spuren an einer am Tatort gefundenen Kopflampe gegeben hat. Bei einer Tat war die Lampe von den Ermittlern der Kriminalpolizei am Tatort gefunden worden. Untersuchungen des Landeskriminalamts hatten ergeben, dass daran DNA-Spuren von Angeklagten gefunden worden waren.

Haftstrafen von bis zu sieben Jahren gefordert

Das Gericht hat inzwischen 15 der Angeklagten Haftstrafen von unter zwei Jahren bis zu sieben Jahren und zwei Monaten in Aussicht gestellt. Ein Angeklagter hat einem Deal nicht zugestimmt. Gegen diesen müsse später, allerdings in kleinerem Rahmen, weiterverhandelt werden, so ein Gerichtssprecher.

Durch die Deals geht das Mammutverfahren, das mit Verhandlungstagen bis ins Jahr 2026 terminiert war, deutlich schneller zu Ende. Verhandelt wird in einer Turnhalle auf dem Gelände der Bundespolizei in Bamberg, das durch Polizeibeamte hermetisch abgeriegelt ist.

Zu jedem Verhandlungstag werden derzeit alle 16 Angeklagte aus unterschiedlichen Haftanstalten nach Bamberg gebracht, dutzende Polizei- und Justizbeamte sind im Einsatz. Die Staatsanwaltschaft Bamberg hatte das Verfahren an sich gezogen, da es auch Taten im Landkreis Bamberg gab. Die Anklagebehörde wirft den Angeklagten im Alter zwischen 23 und 45 Jahren mafiöse Strukturen vor.

Polizeiabsperrung vor der Bank, in der der Geldautomat gesprengt wurde.
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Weil in Strullendorf ein Geldautomat gesprengt wurde, bittet die Polizei Zeugen, sich zu melden.

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