Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG, kommt, begleitet von Personenschützern, zum Tag der deutschen Industrie 2024 des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI).
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Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG, kommt mit Personenschützern zum Tag der deutschen Industrie 2024 des BDI.

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CNN-Bericht: Russisches Attentat auf Rheinmetall-Chef vereitelt

CNN-Bericht: Russisches Attentat auf Rheinmetall-Chef vereitelt

Russland soll ein Attentat auf den Vorstandsvorsitzenden von Rheinmetall, Armin Papperger, geplant haben – das berichtet CNN. Demnach wurde der Anschlag von Geheimdiensten verhindert. Der Kreml dementiert. Papperger stammt aus Niederbayern.

Die USA und Deutschland haben einem Bericht des US-Fernsehsenders CNN zufolge Pläne Russlands zur Ermordung von Rheinmetall-Chef Armin Papperger vereitelt. Die russische Regierung habe Anfang des Jahres ein Attentat auf den Chef des Rüstungskonzerns geplant, der Waffen und Militärfahrzeuge an die Ukraine liefert, berichtete CNN am Donnerstag unter Berufung auf fünf Behördenvertreter in den USA und Deutschland.

Der Plot sei Teil einer Serie von geplanten Anschlägen auf Manager europäischer Rüstungskonzerne gewesen. Die deutschen Geheimdienste hätten die Pläne vereitelt, nachdem sie von den USA darüber informiert worden waren. Der Kreml selbst wies die Vorwürfe zurück. "Solche Berichte können nicht ernst genommen werden", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. "Das ist im Stil von Fake-News aufgezogen", hob er hervor.

Papperger und sein Versprechen an die Ukraine

Papperger, der im niederbayerischen Mainburg geboren wurde, hat sich für mehr Waffenlieferungen an die Ukraine starkgemacht. Sein Konzern, einer der größten Hersteller von Munition weltweit, betreibt gemeinsam mit der Ukraine einen Reparaturbetrieb für Panzer im Westen des Landes. Erst im Juni hatte Papperger angekündigt, die Zusammenarbeit mit der Ukraine ausweiten und Lynx-Schützenpanzer liefern zu wollen. Bis 2026 will der Dax-Konzern seine jährliche Produktion von Artilleriegranaten auf 1,1 Millionen Schuss steigern, wie Papperger der "F.A.Z." kürzlich sagte. Vor dem russischen Krieg gegen die Ukraine waren es 70.000.

Baerbock sieht "hybriden Angriffskrieg" Russlands bestätigt

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) erklärte am Rande des Nato-Gipfels in Washington zu dem CNN-Bericht, dieser bestätige den "hybriden Angriffskrieg", den Russland führe. "Und das unterstreicht erneut, dass wir gemeinsam als Europäer uns bestmöglich schützen müssen und nicht naiv sein dürfen", fügte sie hinzu.

Konkret wollte sich die Bundesregierung aber nicht zu dem Bericht äußern. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums antwortete auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP: "Wir können den Bericht von CNN nicht kommentieren. Grundsätzlich gilt: Die Bundesregierung nimmt die Bedrohungen durch das russische Regime sehr ernst. Unsere Sicherheitsbehörden sind sehr wachsam und handeln entsprechend, in enger Zusammenarbeit mit unseren internationalen Partnern." m

Die Bundesregierung werde sich "durch die russischen Bedrohungen nicht einschüchtern lassen", betonte der Ministeriumssprecher auch. Die Regierung werde "weiter alles daran setzen, mögliche Bedrohungen in Deutschland zu unterbinden".

Stoltenberg: Bündnismitglieder lassen sich nicht einschüchtern

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg äußerte sich ähnlich. Seinen Angaben zufolge versuchten russische Dienste mit einer Kampagne von feindlichen Handlungen, die Nato-Verbündeten von einer weiteren Unterstützung der Ukraine abzuhalten. Man habe aber in den vergangenen Monaten gesehen, dass sich Bündnismitglieder nicht einschüchtern ließen, sagte Stoltenberg.

Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, erklärte gegenüber "Welt TV", er könne Geheimdienstangelegenheiten nicht kommentieren. Er verwies aber darauf, dass Putin westliche Rüstungskonzerne für den Verlauf des Ukraine-Krieges mitverantwortlich mache - dabei könne ihn der Kremlchef selbst "morgen beenden".

Bisher kein Statement von Rheinmetall

Rheinmetall selbst wollte sich nicht zu dem CNN-Bericht äußern. Zu Fragen der Konzernsicherheit dürfe sich das Unternehmen grundsätzlich nicht öffentlich äußern. "In regelmäßiger Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden werden stets die erforderlichen Maßnahmen getroffen", erklärte ein Unternehmenssprecher auf AFP-Anfrage.

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Michael Roth (SPD), sagte der Bild-Zeitung, Kremlchef Wladimir Putin führe "nicht nur einen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine, sondern auch gegen ihre Unterstützer und unsere Werte". CDU-Verteidigungspolitiker Roderich Kiesewetter forderte die Bundesregierung dazu auf, die deutschen Nachrichtendienste zu stärken. "Es geht darum, dass unsere Nachrichtendienste befähigt werden, besser aufzuklären, dass die Übermittlungsvorschriften nicht erschwert werden", sagte er im ZDF-"Morgenmagazin".

Mit Informationen von Reuters, AFP und dpa

Im Audio: Rheinmetall und der größte Auftrag seiner Geschichte

Symbolbild: Rheinmetall-Munition für den Flugabwehrkanonenpanzer Gepard
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Symbolbild: Rheinmetall-Munition für den Flugabwehrkanonenpanzer Gepard

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