"Insgesamt sind wir etwa 25 Leute, die auf ihrem Motorrad nach Rom fahren wollen", sagt Thomas Draxler, der Gründer der Jesus Biker. "Manche fahren die ganze Strecke mit, manche nur Etappen. Auf dem Weg werden sicher noch mehr dazukommen." Auch aus Unterfranken sind Biker dabei, zum Beispiel aus den Landkreisen Haßberge und Miltenberg. Insgesamt reisen gut 70 Menschen für den "Peace Ride" auf ihrem Motorrad und im Auto nach Rom– manche fliegen. Es sind also nicht nur Jesus Biker dabei, sondern auch Personen, die die Gruppe begleiten. Das Ziel des "Peace Rides" ist es, ein Motorrad für einen guten Zweck nach Rom zum Papst zu bringen.
Sonntag starten die Jesus Biker nach Rom
Am Sonntag um 9.00 Uhr starten die Jesus Biker in Draxlers Wohnort im hessischen Schaafheim (Landkreis Darmstadt-Dieburg). Sie wollen mit Zwischenstationen in Altötting und Verona am kommenden Dienstag um circa 16.00 Uhr in Rom ankommen. Auf der Hinfahrt werden sie somit rund 1.440 Kilometer zurücklegen. Das Treffen mit dem Papst soll am Mittwoch um 10.00 Uhr im Rahmen einer Generalaudienz auf dem Petersplatz stattfinden. Papst Leo XIV. soll das Motorrad segnen und signieren. Am 18.10. soll es dann in München für einen guten Zweck versteigert werden. Bei dem Bike handelt es sich um eine BMW R 18 Transcontinental, die BMW Motorrad Deutschland gespendet hat.
Jesus Biker ließen Motorrad zum Unikat veredeln
Die Firma Motorrad Witzel aus Sennfeld im Landkreis Schweinfurt hat das Bike in den vergangenen Wochen zum Unikat veredelt. Laut Marketing-Leiter Tayfun Cenk ist das Motorrad "im Retro-Design gehalten" und hat einen Zwei-Zylinder-Boxermotor. Es hat 91 PS. Auffällig ist die Verkleidung am Lenker – außerdem die drei hinten angebrachten Koffer. "In einer Rekordzeit von circa 200 Stunden hat unser Team das Motorrad umgebaut. Vom Azubi bis zum Werkstatt-Leiter hat jeder mitgearbeitet", sagt Cenk. Die R 18 ist mit der speziellen Farbe "Witzel Mystic Weiß Brilliant" lackiert, die einen Perlmutt-Effekt erzeugt. "Die Motorradlackierung sollte der Farbe des Papa-Mobils so nah wie möglich kommen", ergänzt er.
Papstwappen und "Frieden"auf Motorrad
Seitlich an den Koffern ist zum Beispiel das persönliche Wappen von Papst Leo angebracht. Am oberen Koffer steht das Wort "Frieden" in über 20 Sprachen. "Das ist eine Friedensfahrt, deshalb sollte das Wort 'Frieden' auf dem Motorrad ersichtlich sein. Es gibt viel Krieg und Leid auf der Welt", betont Cenk. Das Motorrad hat zudem spezielle Chrom-Felgen, eine neue Auspuff-Anlage und einen handgearbeiteten Sitz aus Leder bekommen. Dazu gibt es einen extra Helm mit Papstwappen, der farblich zur Maschine passt.
Vor sechs Jahren wurde eine Harley für Papst Franziskus veredelt
2019 hatten die Jesus Biker bereits eine Harley für Papst Franziskus "veredeln" lassen, damals mit Unterstützung eines Harley-Händlers im Landkreis Würzburg. Auf dieser Harley war am Heck zum Beispiel ein großes schwarzes Kreuz angebracht, um den Tank herum ein Dornenkranz. Gut 40 Jesus Biker hatten das Motorrad damals nach Rom gebracht, um es von Papst Franziskus segnen, signieren und damit wertvoller machen zu lassen. Franziskus wurde Ehren-Mitglied bei den Jesus Bikern. Bei einer Auktion wurde die Harley danach versteigert, um Spenden für den Bau eines Waisenhauses in Uganda zu sammeln. "Wir haben mit mindestens 300.000 Euro gerechnet. Aber die Maschine ist für nur etwa 50.000 Euro weggegangen", erinnert sich Draxler.
Jesus Biker wollen mit ihrem Projekt Kindern in Madagaskar helfen
Die Jesus Biker starten nun einen neuen Versuch mit der R 18, um mehr Geld zu erhalten. Bei dieser Auktion wollen sie mit einem sechsstelligen Mindest-Gebot starten. Das Geld ist für Missio Österreich (Päpstliche Missionswerke in Österreich) gedacht. Mit dem Erlös will die Spendenorganisation Kindern in Madagaskar helfen. Laut Missio Österreich bauen weit weg von jeglicher Zivilisation 20.000 Menschen – die Hälfte davon Kinder – unter schrecklichsten Bedingungen Mica, ein weltweit gefragtes Mineral, ab. Es sorgt beispielsweise in vielen Kosmetik-Produkten für einen Glitzereffekt. Trotz täglicher Schufterei erhalten die Arbeiter nur 5 Cent pro Kilogramm Mica – das reicht kaum zum Überleben. Missio Österreich will gemeinsam mit den Jesus Bikern diesen Kindern aus den Minen helfen, ihnen Bildung ermöglichen.
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