Die Sozialpädagogen Fabian Rapp (links) und Gregor Schumm (rechts) vor der Theke im Hauptraum der LOGO Jugendarbeit.
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"LOGO Jugendarbeit" verbindet Freizeitaktivität mit Verantwortung.
Bildrechte: LOGO Jugendarbeit.
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Mehr als nur ein Treffpunkt: "LOGO Jugendarbeit" in Rosenheim

Mehr als nur ein Treffpunkt: "LOGO Jugendarbeit" in Rosenheim

Draußen abhängen oder drinnen unter Aufsicht der Eltern bleiben – viel mehr Optionen haben Jugendliche oft nicht. Die "LOGO Jugendarbeit" in Rosenheim will genau diese Lücke schließen. Auch Verantwortung können die Jugendlichen hier übernehmen.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Im Treff der "LOGO Jugendarbeit" in Rosenheim ist auch in den Herbstferien was los. Auf dem Plan steht die "Do It Yourself"-Werkstatt. Im Aufenthaltsraum stehen dafür drei Holztische bereit als Kreativstationen: Die Kinder und Jugendlichen können kleine Holzbäume sägen oder 3D-gedruckte Figuren bemalen.

Seit 25 Jahren ist LOGO fest in der Rosenheimer Jugendlandschaft verankert. Vor allem der Treff im Norden der Stadt bietet jungen Menschen einen geschützten Raum und gleichzeitig die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen.

Kinder und Jugendliche bekommen ihren eigenen Raum

Bei LOGO sind alle willkommen, die zwischen acht und 18 Jahre alt sind. Von Dienstag bis Freitag öffnet der Treff um 14 Uhr die Türen – wenn also keine Ferien sind, pünktlich nach Schulschluss.

Der Nachmittag ist dabei immer zweigeteilt: Die ersten Stunden gehören den Jüngeren, ab 16 Uhr übernimmt der Jugendtreff. Im "Makerspace" surrt der 3D-Drucker, Nähmaschinen rattern, im Bolzraum nebenan wird gedribbelt. Dazu kommen regelmäßige Ausflüge und einmal pro Woche ein gemeinsames Essen – was gekocht wird, bestimmen die Jugendlichen.

Verantwortung mit Thekendienst früh übernehmen

Für die drei Sozialpädagogen, die LOGO leiten, ist Mitbestimmung der Jugendlichen ein wichtiger Bestandteil. Besonders sichtbar wird das beim Thekendienst, für den sich die Jugendlichen freiwillig melden können. Hier verkaufen sie kleinere Snacks wie Toast aus dem Sandwichmaker, beachten Hygieneregeln und machen am Ende gemeinsam mit den Pädagogen Kassensturz. Damit übergebe man den Jugendlichen ein Stück weit Verantwortung, so Sozialpädagoge und Einrichtungsleiter Gregor Schumm.

Nahezu kostenloses Angebot durch den Vinzentiusverein

LOGO gehört zum "Vinzentiusverein", einem der ältesten Wohltätigkeitsvereine Rosenheims. Die nahestehende Pfarrei "Christkönig" stellt die Räume zur Verfügung, die Stadt Rosenheim finanziert die Sozialpädagogen. Dadurch kann LOGO den Jugendlichen nahezu alles kostenfrei ermöglichen. Nur bei einzelnen Ausflügen fällt ein kleiner Betrag an. Und selbst der bleibt gering dank Gutscheinspenden der "Leibspeise Rosenheim". Auch der "Makerspace" ist durch Spenden gewachsen – stets unter Mitspracherecht der Jugendlichen, etwa beim Kauf des 3D-Druckers.

Unterstützung für den weiteren Weg

LOGO ist aber nicht nur ein Freizeitort. Jugendliche finden hier auch Unterstützung, wenn es ernst wird: So können sie im Jugendtreff Bewerbungsfotos machen lassen, Hemden und Krawatten zum Ausleihen inklusive.

Die Sozialpädagogen schauen auch über die Bewerbungen. Die Jugendlichen haben laut Gregor Schumm dadurch eine vertrauenswürdige erwachsene Person, ganz ohne schulischen oder familiären Druck: "Meine Aufgabe ist es nicht, bester Freund zu sein, sondern ein bisschen eine Richtung vorzugeben – gemeinsam im Gespräch, ehrlich und offen."

Sozialarbeit als Inspiration

Wie stark die Jugendarbeit wirken kann, zeigt die Geschichte von Fabi: Gregor Schumm erzählt, wie Fabi als Achtjähriger zu LOGO kam. Er habe beim Thekendienst viel Verantwortung übernommen, wurde später sogar Thekenleiter und schließlich – gemeinsam mit einer weiteren Jugendlichen – der erste Jugendleiter bei LOGO.

Die Erfahrungen hätten ihm so viel mitgegeben und so viel gebracht, dass Fabi heute eine Ausbildung zum Erzieher mache, wie Gregor Schumm berichtet. Er komme auch jetzt noch ab und zu bei LOGO vorbei und berichte von seiner Ausbildung. Laut Gregor Schumm ist das Band zu Fabi nicht abgerissen und bleibt, so glaubt er, ewig bestehen.

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