Es ist viel los im Augsburger Fußballstadion: 23.000 Schüler kamen zur 50-Jahr-Feier des Schulwerks.
Es ist viel los im Augsburger Fußballstadion: 23.000 Schüler kamen zur 50-Jahr-Feier des Schulwerks.
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Zur Jubiläumsparty des Schulwerks mit Gottesdienst von Bischof Bertram Meier kamen 23.000 Schüler in das Augsburger Fußballstadion.
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Zur Jubiläumsparty des Schulwerks mit Gottesdienst von Bischof Bertram Meier kamen 23.000 Schüler in das Augsburger Fußballstadion.

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Mega-Party im Stadion: Bistum Augsburg feiert 50 Jahre Schulwerk

Mega-Party im Stadion: Bistum Augsburg feiert 50 Jahre Schulwerk

Das Schulwerk der Diözese Augsburg schmeißt zu seinem Jubiläum für 23.000 Schülerinnen und Schüler im Augsburger Fußballstadion eine Mega-Party mit Bischof und Musikern. Das gefällt nicht allen – den Kindern aber schon.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Es ist ein Mega-Event im Augsburger Fußballstadion: Die Ränge sind fast voll besetzt, die Massen jubeln und kreischen, ein Mädchen in rosa Jacke springt auf der Stelle und schwenkt dabei begeistert ein FCA-Fähnchen. Wer aber den FC Augsburg erwartet, wird an diesem Freitagvormittag enttäuscht. Stattdessen sorgt die Augsburger Rapperin Rubi auf einer Bühne für Stimmung bei den 23.000 Schülerinnen und Schülern, die zum 50. Jubiläum des Schulwerks der Diözese Augsburg aus ganz Schwaben und Teilen Oberbayerns in die Fuggerstadt gekommen sind.

Strenges Sicherheitskonzept mit über 2.000 Aufsichtspersonen

Von sechsjährigen Grundschuldkindern in bunten Warnwesten bis Real- und Mittelschülern und Gymnasiasten der Oberstufe waren alle dabei. "Ich war noch nie in einem Stadion", freut sich eine Schülerin aus Donauwörth, "ich habe es mir viel kleiner vorgestellt." 320 Busse haben die Schulkinder aus allen Ecken des Bistums zum Stadion gebracht – von Feuchtwangen und Nördlingen bis Lindau, von Illertissen bis St. Ottilien. Entsprechend waren die Vorbereitungen ein "Kraftakt", wie das Schulwerk erklärt: Fast ein Jahr lang waren die Verantwortlichen mit der Organisation beschäftigt.

Aufwändig war neben der Anfahrt auch das Sicherheitskonzept: Rund 2.300 Aufsichtspersonen und Ordner begleiteten die Schulkinder auf der Fahrt und betreuten sie vor Ort im Stadion. 500 ältere Schülerinnen und Schüler sorgten zudem als freiwillige Helfer dafür, dass alle ihre Sitzplätze fanden. Für Kids, die trotzdem den Anschluss verloren haben, gab es sogenannte Lost-and-found-Stationen, an denen ihnen weitergeholfen wurde.

Kritik von Eltern und Lehrern

Einige Eltern und Lehrer haben im Vorfeld diskutiert, ob Aufwand und Nutzen der Feier im Verhältnis stehen. Zu den Kosten konnte das Schulwerk noch keine konkreten Angaben machen. Schulwerksleiter Peter Kosak erklärte aber, man habe für die Jubiläumsfeier bewusst nicht einen klassischen Festakt mit Ehrengästen und Feierstunde abhalten, sondern zusammen mit den Schülerinnen und Schülern feiern wollen. Diese seien "der Mittelpunkt des Schulwerks".

Schulwerk feiert Jubiläum

Die Stiftung nahm seinen Anfang mit neun Schulen. Heute ist sie laut eines Sprechers eine Gemeinschaft aus 46 Schulen, die christliche Werte, moderne Pädagogik und soziales Engagement verkörpern wollen. Eltern müssen ein regelmäßiges Schulgeld bezahlen, wenn sie ihre Kinder in eine Schulwerkseinrichtung schicken. Der Regelsatz beträgt derzeit an den Realschulen und Gymnasien 385 Euro im Jahr. Er verringert sich nach Angaben des Schulwerks etwa bei Zuschüssen der Gemeinden oder Landkreise, Familien mit geringerem Einkommen können zudem eine Ermäßigung erhalten.

Die Schulen sind katholisch geprägt, richten sich jedoch grundsätzlich nicht nur an katholische Schülerinnen und Schüler, sondern auch an Kinder und Jugendliche anderer Religionszugehörigkeiten oder ohne Bekenntnis. Sie sollten aber die von den Schulen vertretenen Werte mittragen. Als Zeichen der Solidarität für hilfsbedürftige Menschen wurden die Kinder etwa gebeten, jeweils ein nicht mehr getragenes Kleidungsstück für die Sammelaktion "Meins wird deins – Teilen macht Schule" mitzubringen. Der Erlös dieser Aktion kommt Bildungsprojekten für Kinder und Jugendliche in Bangladesch zugute.

Elfmeterschießen: Bischof und Minister treten gegen Schüler an

Auch, wenn der FCA an diesem Tag keinen großen Auftritt hatte: FCA-Präsident Markus Krapf bezeichnete das Event als "richtig gute Sache". Und ein bisschen Fußball gab es dann doch noch: Bischof Bertram Meier, Bayerns Digitalminister Fabian Mehring (FW) und Medienminister Florian Herrmann (CSU) sowie Schulwerksleiter Peter Kosak haben vor der tosenden Menge versucht, Elfmeter zu verwandeln. Die Schüler, für die es um hausaufgabenfreie Tage ging, hielten aber alle Bälle. Die Belohnung: fünf Tage ohne Hausaufgaben!

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