Es geht um den Vorwurf, Kinder seien mit Klebebändern zum Sitzen gezwungen worden: Die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg ermittelt aktuell in einem Fall von Misshandlungsvorwürfen in einer Kindertagesstätte in Sommerkahl im Landkreis Aschaffenburg. Wie jetzt bekannt geworden ist, hatte die Behörde die Ermittlungen zwischenzeitlich eingestellt und erst Mitte September wieder aufgenommen. Zuerst hatte das "Main-Echo" (externer Link, möglicherweise Bezahl-Inhalt) darüber berichtet.
Behördenleitung kennt den Fall erst seit September
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte die Behörde die Ermittlungen eingestellt, weil sie davon ausgegangen war, dass sich ein strafbares Verhalten nicht mit Sicherheit nachweisen ließ. Die Behördenleitung habe jedoch erst Mitte September "aufgrund von Nachfragen" von dem Fall erfahren.
Nach nochmaliger Prüfung der Sach- und Rechtslage habe die Behördenleitung "umgehend die Durchführung von Ermittlungen veranlasst". Weitere Details könnten derzeit nicht mitgeteilt werden, um die Ermittlungen nicht zu gefährden, hieß es. Laut Staatsanwaltschaft werden nun Zeugen, vor allem aus dem Umfeld der Kinder, vernommen.
Verdacht der Freiheitsberaubung
Ermittelt wird gegen zwei Kita-Beschäftigte. Es geht um den Verdacht der Körperverletzung und der Freiheitsberaubung. Es steht demnach der Vorwurf im Raum, dass Kinder zwischen Februar und März 2025 mit Klebebändern an Stühlen fixiert worden sein sollen, um stillzusitzen. Die Vorwürfe wurden im April dieses Jahres bekannt. Ob dies tatsächlich passiert ist, muss jetzt geklärt werden.
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