Ein Angeklagter sitzt mit seinen Anwälten vor Gericht
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Er soll seine frühere Lebensgefährtin ermordet haben, der Angeklagte (Mitte) aber schwieg zum Prozessauftakt.
Bildrechte: BR/ Miriam Scholz
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Er soll seine frühere Lebensgefährtin ermordet haben, der Angeklagte (Mitte) aber schwieg zum Prozessauftakt.

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Mordprozess ohne Leiche: Auftakt im Fall Katina K.

Mordprozess ohne Leiche: Auftakt im Fall Katina K.

Ihre Leiche wurde nie gefunden, dennoch hat vor dem Landgericht Bamberg heute der Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder von Katina K. begonnen. Ihr früherer Lebensgefährte muss sich wegen Mordes verantworten – und schweigt zu den Vorwürfen.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Am Freitagmorgen hat der Prozess um die verschwundene Prostituierte Katina K. vor dem Landgericht Bamberg begonnen. Die Staatsanwaltschaft Bamberg geht davon aus, dass sie von ihrem 73 Jahre alten Lebensgefährten umgebracht wurde. Der Mann machte heute keine Angaben vor Gericht. Ein Antrag der Nebenklage, eine Schweigeminute für Katina K. einzulegen, wurde vom Gericht mit der Begründung abgelehnt, dies sei in der Prozessordnung nicht vorgesehen.

Angeklagter in früheren Vermisstenfall involviert

Am Vormittag sagte einer der ermittelnden Polizeibeamten aus, dass der Angeklagte polizeibekannt gewesen sei. In der damaligen Vernehmung soll der Angeklagte mit früheren Straftaten geprahlt haben. Vor 30 Jahren soll der 73-Jährige bereits in einen Vermisstenfall involviert gewesen sein, dazu sei er wegen Brandstiftung verurteilt worden.

Kennengelernt haben sollen sich der 73 Jahre alte Mann und die damals 33-Jährige laut Staatsanwaltschaft in einem Saunaclub in Nürnberg. Gemeinsam soll das Paar Auswanderungspläne nach Bulgarien geschmiedet haben, dafür habe der Angeklagte auch seinen Grundbesitz in Bammersdorf im Landkreis Forchheim verkauft. Als Katina K. dem Mann später mitgeteilt habe, allein nach Bulgarien fahren zu wollen, sei das eine schwere Kränkung gewesen – deshalb habe er sie umgebracht, aus "niederen Beweggründen", so die Staatsanwaltschaft.

Blutspuren im Kofferraum

Zuletzt wurde Katina K. am 31. Juli vergangenen Jahres in Bammersdorf auf einer Freifläche des Angeklagten gesehen. Dort soll sie auf eine Mitfahrtgelegenheit nach Bulgarien gewartet haben. Laut Staatsanwaltschaft habe sie in einem Telefonat Bedenken geäußert, auf der Freifläche des Angeklagten zu warten.

Im August 2024 wurde der Angeklagte festgenommen. Im Kofferraum seine Autos wurden Blutspuren der vermissten Katina K. gefunden, er selbst sagte in einem Anruf kurz nach dem Verschwinden der Polizei, Katina K. habe sich beim Verladen von Schrottteilen verletzt.

Für den Prozess sind fast 40 Verhandlungstage angesetzt. Am 15. Juli wird der Prozess fortgesetzt. Ein Urteil könnte im Dezember fallen.

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