Ein Busfahrer soll für einen Unternehmer in der Türkei aus einem Geschäft über 100.000 Euro in bar abholen. Doch dann wird er von Unbekannten überfallen, gefesselt und bestohlen. Die Täter waren als Polizisten verkleidet.
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Die Uniform eines "echten" Polizisten.

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Filmreifer Überfall: Falsche Polizisten erbeuten 100.000 Euro

Filmreifer Überfall: Falsche Polizisten erbeuten 100.000 Euro

Ein Busfahrer soll für einen Unternehmer in der Türkei aus einem Münchner Geschäft über 100.000 Euro in bar abholen. Doch dann wird er von Unbekannten überfallen, gefesselt und bestohlen. Die Täter waren als Polizisten verkleidet.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Filmreiche Szenen haben sich am Freitag (25.10.) in München abgespielt. Falsche Polizisten überfielen einen 45-jährigen Busfahrer, direkt, nachdem er im Auftrag seines Chefs über 100.000 Euro in bar aus einem Geschäft abgeholt hatte. Die drei Täter fesselten ihr Opfer mit Handschellen, zwangen den Mann in einen wartenden Lieferwagen und setzten ihn dann auf der Straße aus, nachdem sie ihm das Geld abgenommen hatten.

Busfahrer soll 100.000 Euro für Chef in der Türkei abholen

Wie das Polizeipräsidium München heute berichtete, sollte der 45-jährige, türkische Busfahrer für seinen Chef, einem Bus-Unternehmer in der Türkei, aus einem Geschäft in der Münchner Innenstadt über 100.000 Euro in bar abholen, um das Geld in die Türkei zu bringen. Kaum hatte er mit den ausgehändigten Scheinen den Laden verlassen, wurde er von einem vermeintlichen Polizisten angesprochen, der neben einem uniform-ähnlichen Overall eine Weste mit der Aufschrift "Polizei" trug.

Falsche Polizisten: Täter überfallen Busfahrer

Der falsche Polizist nahm ihn unter einem Vorwand fest und legte dem 45-Jährigen hinter dem Rücken Handschellen an. Zwei Komplizen, einer mit einer Art Polizeiausweis um den Hals, warteten bereits in einem dunklen Lieferwagen. Dann flüchtete das Trio mit seinem gefesselten Opfer stadtauswärts.

Nachdem sie dem wehrlosen Mann das gesamte, gerade abgeholte Geld, das Mobiltelefon sowie Schmuck abgenommen hatten, setzten die Täter den 45-Jährigen im Bereich des Tucherparks auf der Straße ab. Dann flüchtete die Bande in unbekannte Richtung. Die ganze Aktion dauerte keine zwanzig Minuten.

Passanten verständigen "echte" Polizei

Mit seinen hinter dem Rücken gefesselten Händen sprach der 45-Jährige Hilfe suchend Passanten an, die wiederum die Polizei alarmierten. Angesichts der angelegten Handschellen war die Streife nach Angaben eines Polizeisprechers zunächst irritiert, ob der Mann nicht möglicherweise von Kollegen festgenommen worden war und dann entkommen konnte.

Als das abgeklärt war, bestand das nächste Problem darin, den 45-Jährigen von den Handschellen zu befreien. Die Feuerwehr wurde zur Unterstützung angefordert. Den Polizeibeamten gelang es aber dann noch vor deren Eintreffen, die Handschellen zu lösen, wie wollte der Polizeisprecher nicht verraten.

Wegen des Raubüberfalls fahndet die Kriminalkommission jetzt nach den drei Männern. Ermittelt wird aber auch wegen des Verdachts der Geldwäsche gegen den Geschäftsinhaber, den Busfahrer und seinen türkischen Chef. Die Polizei sucht weitere Zeugen. Die drei Täter werden als zwischen 35 und 45 Jahre beschrieben. Zu weiteren Details äußerten sich die Ermittler vorerst nicht.

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