Feuerwehrleute packen an dem Haus im Münchner Norden ihre Utensilien ein.
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Feuerwehrleute packen an dem Haus im Münchner Norden ihre Utensilien ein.
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Nach Großeinsatz in München: Leiche aus Haus geborgen

Nach Großeinsatz in München: Leiche aus Haus geborgen

Am Tag nach dem Großeinsatz im Münchner Norden ist eine Leiche aus dem Gebäude geborgen worden. Ob es sich um den Vater des Verdächtigen handelt, wurde noch nicht bestätigt. Woher der mutmaßliche Täter Waffen und Sprengsätze hatte, ist bisher unklar.

Über dieses Thema berichtet: Bayern-2-Nachrichten am .

Einen Tag nach dem Großbrand mit Explosionen im Münchner Norden ist eine Leiche aus dem Gebäude geborgen worden. Ob es sich dabei um den 90-jährigen Vater des Tatverdächtigen handelt, wollte die Polizei vorerst nicht bestätigen. Das müsse noch ermittelt werden, auch im Rahmen der rechtsmedizinischen Untersuchung, erklärte eine Sprecherin.

Der Vater des mutmaßlichen Täters war noch im Gebäude vermutet worden. Die Einsatzkräfte konnten aber das Haus wegen der großen Hitze und der Sprengfallen lange nicht betreten. Auch ein Statiker musste vor der Bergung noch zurate gezogen werden.

Herkunft von Waffen noch unklar

Nach dem Brand, Schüssen und einer Bombendrohung gegen das Oktoberfest dauern die Ermittlungen an. Ersten Erkenntnissen nach soll ein 57-Jähriger aus Starnberg das Wohnhaus in der Lerchenau in Brand gesetzt und Sprengfallen deponiert haben. Laut Innenminister Herrmann (CSU) ist noch unklar, woher der Täter Waffen und Sprengsätze hatte. Herrmann sagte dem BR, es gebe Hinweise, wonach der 57-Jährige die Sprengfallen in einer Art Werkstatt selbst gebaut habe.

Behörden schließen politisches Motiv aus

Der 57-jährige Täter hatte sich nach Polizeiangaben auf der Flucht vor den Einsatzkräften das Leben genommen. Er hatte demnach einen Rucksack dabei, in dem sich eine Sprengvorrichtung befand, die vor der Bergung seiner Leiche entschärft werden musste. Die 21 Jahre alte Tochter des Tatverdächtigen und seine 81-jährige Mutter wurden verletzt.

Hintergrund des Geschehens war nach Einschätzung der Behörden ein eskalierter Familienstreit. Ein politisches Motiv schlossen die Behörden aus. Zum Motiv des 57-Jährigen hatte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Mittwoch gesagt, der Mann habe die Vaterschaft für seine Tochter angezweifelt und in diesem Zusammenhang gar eine Petition an den bayerischen Landtag gestellt. Diese habe der Landtag aber im vergangenen Jahr für erledigt erklärt.

Schreiben des Tatverdächtigen verantwortlich für Wiesn-Sperrung

Weil am Mittwoch ebenfalls ein Schreiben des 57-Jährigen gefunden worden war, in dem er auch das Oktoberfest bedrohte, wurde die Wiesn stundenlang geschlossen und nach Sprengsätzen abgesucht. Laut Innenminister Joachim Herrmann (CSU) warnte der Mann davor, auf die Wiesn zu gehen, denn es könnte ein "bombiges Erlebnis" geben. Diese Drohung habe man – insbesondere angesichts des abgebrannten Hauses – ernst nehmen müssen.

Am frühen Mittwochmorgen wurden Polizei und Feuerwehr zu dem Einfamilienhaus am nördlichen Stadtrand gerufen. Das Gebäude brannte und Anwohner berichteten von Explosionsgeräuschen. Am Vormittag gab die Stadt München bekannt, dass das Oktoberfest wegen einer Sprengstoffdrohung vorerst geschlossen bleibe. Ab 17.30 Uhr öffnete die Wiesn wieder.

Im Audio: Einen Tag nach dem Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr im Münchner Norden

Polizei vor abgesperrtem Gehweg vor dem ausgebrannten Einfamilienhaus.
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Einen Tag nach dem Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr im Münchner Norden und der Wiesn-Sperrung dauern die Ermittlungen an.

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