Nürnberger Christkindlesmarkt (Archivfoto)
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Christkindlesmarkt bringt der Stadt Nürnberg 180 Millionen Euro

Christkindlesmarkt bringt der Stadt Nürnberg 180 Millionen Euro

Am Freitag eröffnet das Nürnberger Christkind seinen weltberühmten Markt. Darauf freut sich auch die Wirtschaft. Denn er beschert Handel, Gastronomie und Hotellerie rund 180 Millionen Euro zusätzlichen Umsatz. Warum es heuer sogar mehr werden könnte.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Es sind Dinge wie Rauschgoldengel, die Nürnbergs Wirtschaftsreferentin Andrea Heilmaier (CSU) bei der Vorabpressekonferenz ins Schwärmen bringen. Ein traditioneller Weihnachtsschmuck, der als Symbol für den Christkindlesmarkt gilt. Viele Stunden Handarbeit stecken in jedem der Engel, die früher mal aus dünnem Messingblech ("Rauschgold") gefertigt wurden. "Die gibt es nur hier, eine ganz, ganz lange Tradition", sagt sie.

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Typisch für den Christkindlesmarkt sind die Rauschgoldengel. Er hat seinen Namen vom goldglänzenden Messingblech des Gewands.

Strenge Auswahl der Marktbeschicker

Die Verkaufsstände stehen für Qualität und Tradition. Und diese machen den Christkindlesmarkt einzigartig. 80 Prozent Kunsthandwerk, 20 Prozent Essen und Trinken – mit dieser Mischung unterscheide sich der Nürnberger Christkindlesmarkt von vielen andern Weihnachtsmärkten, sagt Nürnbergs OB Marcus König (CSU). Deshalb achte das städtische Marktamt bei der strengen Auswahl der Budenbetreiber – 168 Verkaufsstrände sind es heuer - auch darauf, dass das so bleibt.

Wenige Neuheiten, viel Tradition

Das hat zur Folge, dass bei der Pressekonferenz am Montag vor der Eröffnung am 28. November nur wenige Neuheiten vorgestellt werden können – so gibt es zum Beispiel erstmals handgefertigte Filztaschen und in Echtleder gebundene Notizbücher. Aber wegen dieser Neuigkeiten kommen sicher keine Besucher nach Nürnberg. Es geht um die Stimmung, ums Herz. "Wir pflegen Traditionen, das gibt Halt in stürmischen Zeiten", erläutert Stadtoberhaupt König.

Schönster Weihnachtsmarkt in ganz Europa

Der Erfolg gibt ihm recht. Vor Kurzem hat das Magazin Time out (externer Link) den Christkindlesmarkt zum schönsten Weihnachtsmarkt in ganz Europa gekürt. "Die Nürnberger wissen das natürlich längst", merkt Heilmaier an. Aber in den Buchungszahlen der Hotellerie schlagen sich solche Top-Platzierungen nieder. Der Dezember 2024 war der stärkste Monat seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1952. Fast 390.000 Übernachtungen zählte die Tourismuszentrale damals. Die aktuelle Nachfrage lässt Tourismus-Chefin Yvonne Coulin hoffen, diese Zahl heuer mindestens wieder erreichen zu können.

Gäste geben im Schnitt 46 Euro aus

60 Prozent der Gäste kamen 2024 aus dem Inland, die übrigen 40 Prozent aus dem Rest der Welt. So machen in diesem Jahr 83 Flusskreuzfahrtschiffe im Advent im Nürnberger Hafen halt. Sie bringen besonders zahlungskräftige Touristen in die Stadt. Die Gäste geben im Durchschnitt 46 Euro pro Besuch aus, internationale Besucherinnen und Besucher sind dabei mit 81 Euro am ausgabefreudigsten, so eine Studie der Stadt.

Preise bleiben weitgehend stabil

Der Christkindlesmarkt ist damit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt. Referentin Heilmaier geht davon aus, dass auch in diesem Jahr wieder mehr als zwei Millionen Besucher zum Christkindlesmarkt kommen werden. Sie rechnet hoch, dass der Markt rund 180 Millionen Euro zusätzliche Einnahmen für Handel, Gastronomie, Hotellerie und Dienstleistungsgewerbe bringe.

Auch wenn die Preise für Bratwürste und Glühwein in diesem Jahr stabil bleiben. Der Becher Heidelbeer- oder Schlehen-Glühwein kostet fünf Euro, der normale Glühwein 4,50 Euro. Für die Tasse Kinderpunsch verlangen die Händler 3,50 bis vier Euro. Und "Drei im Weckla", Nürnberger Bratwürste im Brötchen, kosten zwischen 4,50 und fünf Euro.

291 Stunden zum Shoppen und Schlemmen

Wenn Christkind Nora Falk mit dem weltberühmten Prolog am Freitag den Markt eröffnet, dann haben die Händler und Budenbetreiberinnen in diesem Jahr 291 Stunden Zeit, um ihre Waren zu verkaufen. Das hat das Marktamt ausgerechnet. Der Christkindlesmarkt dauert bis zum 24. Dezember. Er ist in diesem Jahr mit 27 Verkaufstagen einen Tag länger als der Markt im Vorjahr (26 Markttage und 280 Verkaufsstunden). Was sich positiv auf die Umsätze am Markt und in der gesamten Stadt auswirken kann. Gleichzeitig findet am Eröffnungstag in der Nürnberger Altstadt eine lange Einkaufsnacht (bis 22 Uhr) statt.

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