Andreas Roßkopf von der Gewerkschaft der Polizei erläutert im Gespräch mit BR24: Bahnhöfe und Fernverkehr sind eigentlich Messerverbotszonen.
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Andreas Roßkopf von der Gewerkschaft der Polizei erläutert im Gespräch mit BR24: Bahnhöfe und Fernverkehr sind eigentlich Messerverbotszonen.
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Polizeigewerkschaft fordert Befugnis für anlasslose Kontrollen

Polizeigewerkschaft fordert Befugnis für anlasslose Kontrollen

Nach der Amoktat am Hamburger Hauptbahnhof hat der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei/Bezirk Bundespolizei anlasslose Kontrollen gefordert. Im Interview mit BR24 sagte Andreas Roßkopf, die Bundespolizei müsse hierfür die Befugnis bekommen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

Nach der Amoktat am Hamburger Hauptbahnhof, bei der eine 39-jährige Deutsche Passanten mit einem Messer angegriffen hatte, wobei 18 Menschen verletzt wurden, hat der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei/Bezirk Bundespolizei anlasslose Kontrollen gefordert. Im Interview mit BR24 sagte Roßkopf, die Bundespolizei müsse hierfür die Befugnis bekommen.

"Diese Möglichkeit fehlt uns leider noch, so dass wir dringend eine Gesetzesänderung brauchen", sagte Roßkopf. Durch anlasslose Kontrollen könnte es gelingen, bei Auffälligkeiten bereits im Vorfeld einzuschreiten und somit eine gewisse Prävention zu betreiben, so Roßkopf. Sogenannte Messerverbotszonen seinen auch wichtig, aber bildeten nur einen Mosaikstein ebenso wie die nötige technische Unterstützung, welcher es auch bedürfe.

Forderung nach ganzem Maßnahmenpaket

"Wir brauchen ein ganzes Paket an Maßnahmen. Wir brauchen KI-unterstützte Software für die Kameratechniken am Bahnhof. Wir brauchen die Kontrollbefugnis, und uns fehlen im Übrigen auch gut 3.500 Kolleginnen und Kollegen an den Bahnhöfen und Haltepunkten." Dies würde insgesamt zu mehr Sicherheit führen. Gänzlich verhindern ließen sich damit Amoktaten allerdings nicht, sagte Roßkopf.

Auf keinen Fall dürfe es passieren, so Roßkopf, dass aufgrund der verstärkten Grenzkontrollen Kräfte der Bundespolizei aus dem Inland an die Außengrenzen Deutschlands abgezogen werden.

Messerangriff am Hamburger Hauptbahnhof mit 18 Verletzten

Bei einem Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof waren am Freitagabend 18 Menschen verletzt worden. Nach Angaben der Bundespolizei stach eine 39-jährige Deutsche auf dem Bahnsteig von Gleis 13/14 wahllos um sich. Der Haftrichter hatte bereits am Samstag die Unterbringung der Verdächtigen in einer psychiatrischen Klinik angeordnet.

Der sogenannte Unterbringungsbefehl lautet auf versuchten Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in 15 Fällen. 15 Menschen waren laut Polizei unmittelbar mit dem Messer verletzt worden, drei weitere erlitten andere Verletzungen, "beispielsweise durch einen Sturz oder Schock". Drei Frauen im Alter von 24, 52 und 85 Jahren und ein 24 Jahre alter Mann waren lebensgefährlich verletzt worden. Die Verdächtige hat die Tat vor dem Haftrichter zugegeben.

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