Mit einem Laubbläser ist die Landschaftsgärtnerin Julia Schäftlein-Hipke im Schlosspark Rosenau bei der Arbeit. Sie sorgt für freie Wege rund um einen See. Lärm und Benzingeruch sucht man hier vergebens. Der Laubbläser wird mit Akkus betrieben - so wie alle Geräte der Gärtner hier. Rödental ist das Pilotprojekt der Bayerischen Schlösserverwaltung.
Früher kamen auch hier Geräte mit Kraftstofftank zum Einsatz, doch die akkubetriebenen Maschinen bringen viele Vorteile im Alltag, sagt Julia Schäftlein-Hipke: "Weniger Emissionen, heißt kein Benzingeruch mehr und deutlich weniger Lärm verursachen sie auch noch". Sie möchte die neuen Geräte nicht mehr missen, sagt die Gärtnerin.
Maschinen und Fahrzeuge auf E-Mobilität umgestellt
Geprobt werden soll hier, ob sich künftig der gesamte Bestand an Fahrzeugen und Maschinen der bayerischen Gartenverwaltungen auf Elektroantrieb umstellen lässt. In Rödental sind inzwischen 95 Prozent aller Fahrzeuge und Maschinen mit E-Antrieb unterwegs, sagt der Leiter der Gartenabteilung von Schloss Rosenau, Steffen Schubert. Für seine Kollegen und ihn sei die Umstellung anfangs ein großes Wagnis gewesen.
Viele Vorteile, wenig Nachteile
Wie oft muss ein Laubbläser geladen werden, wie viel Wegstrecke kann ein E-Traktor zurücklegen? "Am Anfang war ich wirklich skeptisch", gibt Steffen Schubert zu. Heute sei das Feedback der Gärtner sehr positiv. Erste Erfahrung zeigen, dass beispielsweise der große Schlepper maximal zweimal in der Woche geladen werden muss, sagt Schubert. Für die kleinen Geräte habe man sehr viele Wechselakkus, die werden statt den Benzinkanistern mit auf das Gelände genommen.
Auch kleinere Bäume können mit E-Werkzeug gefällt werden
Fast 40 Hektar umfasst das Gelände rund um das Schloss Rosenau in Rödental. Die Gärtnerinnen und Gärtner sind jeden Tag im Einsatz, um die Wege instand zu halten, Bäume zu schneiden oder, wie jetzt im Herbst, die Blätter der Bäume zu entsorgen.
Gärtner Mirko Hassfurter hat heute eine Elektrosäge dabei. Für ihn heißt es: kleine Bäume fällen und die Stämme zusammensägen. Selbst das ist mit der Elektrosäge möglich, schwärmt der Gärtner: "Ich habe kein Benzin mehr dabei, ich muss nur noch die Kette schärfen und ölen." Die neue E-Säge möchte er nicht mehr gegen die alte Kraftstoffbetriebene eintauschen, sagt er.
Kaiserburg und Neuschwanstein könnten folgen
Das Projekt hat Pilotcharakter. Deshalb wird die Arbeit der Gärtnerinnen und Gärtner in Rödental genauestens verfolgt. Viele Kollegen aus den anderen Außenverwaltungen der Bayerischen Schlösserverwaltung waren schon hier, um sich zu erkundigen, wie es läuft, sagt der Chef der Gärtner, Steffen Schubert.
Ende 2026 soll in Rödental Bilanz gezogen werden. Dann könnten auch andere Außenstellen, wie die Kaiserburg in Nürnberg oder das Schloss Neuschwanstein, auf E-Fahrzeuge und E-Werkzeuge umgestellt werden.
Auf Schloss Rosenau in Rödental verzichten die Gärtner auf Benzin und Diesel. Stattdessen kommen akkubetriebene Geräte zum Einsatz.
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