(Symbolbild) Studieren ist teurer: Die Miete für ein WG-Zimmer ist gestiegen, mit regionalen Unterschieden. Coburg ist am günstigsten, München am teuersten.
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Studieren ist teurer: Die Miete für ein WG-Zimmer ist gestiegen, mit regionalen Unterschieden. Coburg ist am günstigsten, München am teuersten.
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Studieren ist teurer: Die Miete für ein WG-Zimmer ist gestiegen, mit regionalen Unterschieden. Coburg ist am günstigsten, München am teuersten.

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Rekordniveau: So viel zahlen Studenten in Bayern fürs Wohnen

Rekordniveau: So viel zahlen Studenten in Bayern fürs Wohnen

Zum Start des Semesters steigen die Wohnkosten für Studierende auf ein Rekordniveau – laut einer Studie in Bayern auf über 600 Euro für ein WG-Zimmer. Dabei gibt es große regionale Unterschiede. Wo ist es für Studis am teuersten, wo am günstigsten?

Über dieses Thema berichtet: BR24 Radio Bayern am .

Zum neuen Wintersemester starten rund 400.000 Studierende an Bayerns Hochschulen. Dabei sind es 12.500 weniger Erstsemester als sonst, da es in diesem Jahr nur einen sehr kleinen Abi-Jahrgang gegeben hat. Wer zum Studieren nicht zu Hause wohnen bleiben kann, braucht ein Zimmer oder eine Wohnung. Das kann je nach Region in Bayern teuer werden.

Wohnkosten für Studierende auf Rekordhoch

Eine Studie des Moses Mendelssohn Instituts (MMI) (externer Link) zeigt: In fast allen bayerischen Hochschulstädten mit mehr als 5.000 Studierenden ist die Miete für ein WG-Zimmer zum Wintersemester 2025/26 im Vergleich zu den Vorjahren weiter angestiegen.

Nur in Bayreuth und Freising sind die Wohnpreise gesunken. Bei der Untersuchung wurden folgende Kriterien als "Wohnkosten" festgelegt: Standard-WG mit zwei bis drei Personen, Warmmiete inkl. Strom und Internet.

Bayernkarte: Wohnkosten der WG-Zimmer in Hochschul-Städten

Wählen Sie einen Punkt auf der Karte aus, um mehr zu erfahren.

Coburg am günstigsten – München und Oberbayern am teuersten

Bayernweit sind in Coburg in Oberfranken die Wohnkosten am günstigsten. Laut Studie kostet hier aktuell ein WG-Zimmer im Schnitt 370 Euro. Aber auch hier sind die Preise leicht angezogen. Knapp 4.700 Studierende zählt die Hochschule Coburg. Die nächsten preiswerten Zimmer danach gibt es in Bamberg und Passau mit gut 400 Euro. In Nürnberg, Erlangen und Augsburg beträgt die Miete im Schnitt rund 500 Euro.

Die teuerste Unistadt deutschlandweit ist nach wie vor München: Für ein WG-Zimmer muss durchschnittlich 800 Euro bezahlt werden, also mehr als doppelt so viel wie in Coburg. Trotz der hohen Kosten zieht es immer noch viele junge Menschen aus dem In- und Ausland zum Studieren nach München. Zum neuen Semester jetzt im Oktober starten mehr als 150.000 Studierende in der Landeshauptstadt.

Eine BR24-Umfrage unter Studierenden zeigt: München und seine Hochschulen sind attraktiv. Vor allem die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und die Technische Universität (TU) haben einen guten Ruf. Dazu kommt der hohe Freizeitwert, die kulturellen Angebote und Münchens Nähe zu den Bergen.

Lange Wartelisten für Studenten-Wohnheime

Teure Hochschulstandorte sind auch Ingolstadt, Garching, Oberschleißheim und Rosenheim in Oberbayern. Hier bezahlen Studierende für ein WG-Zimmer im Schnitt 733 Euro. Studenten-Wohnheime sind meist eine günstige Alternative, aber die Wartelisten sind lang. In München und Oberbayern warten 8.800 Studierende auf einen Platz, in Erlangen-Nürnberg 3.300. Das Studierendenwerk München Oberbayern bietet vorübergehend zum Wintersemester eine begrenzte Zahl an Notunterkünften für Studierende ohne Bleibe an.

"Nudeln oder die nächste Miete?"

Die seit Jahren immer weiter steigenden Kosten seien ein großes Problem für Studierende, sagt Lukas Strutz vom Bayerischen Landesstudierendenrat. Mehr als die Hälfte ihres Budgets gehe für die Miete weg. Viele Studierende können nichts mehr einsparen. "Das heißt, ich bin am Ende des Monats und dann ist da noch ein bisschen Monat übrig, aber kein Geld mehr. Und dann ist halt die Entscheidung, werden es jetzt noch die Nudeln oder die nächste Miete?"

Forderung des Landesstudierendenrats: Mehr Unterstützung vom Staat

Viele Studierende arbeiten nebenbei oder ziehen in kleinere, günstigere Unistädte. BAföG helfe dabei auch nicht, sagt Lukas Strutz, da der Höchstsatz bei 855 Euro liegt und damit viel zu wenig sei. Deshalb fordert der Bayerische Landesstudierendenrat, die BAföG-Sätze der Realität anzupassen. "Wenn die Kosten so stark steigen, muss auch der Satz entsprechend angepasst werden."

Die Bundesregierung hat sich bereits im Koalitionsvertrag vorgenommen, die BAföG-Wohnkostenpauschale zu erhöhen, aber das ist erst im nächsten Jahr geplant.

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