Sieben Weichen sind auf der Strecke zwischen Giesing und Holzkirchen beschädigt. Deswegen fahren auf dem Abschnitt keine Züge mehr (Symboldbild)
Sieben Weichen sind auf der Strecke zwischen Giesing und Holzkirchen beschädigt. Deswegen fahren auf dem Abschnitt keine Züge mehr (Symboldbild)
Bild
Sieben Weichen sind auf der Strecke zwischen Giesing und Holzkirchen beschädigt. Deswegen fahren auf dem Abschnitt keine Züge mehr. (Symboldbild)
Bildrechte: stock.adobe.com/spuno
Schlagwörter
Bildrechte: stock.adobe.com/spuno
Audiobeitrag

Sieben Weichen sind auf der Strecke zwischen Giesing und Holzkirchen beschädigt. Deswegen fahren auf dem Abschnitt keine Züge mehr. (Symboldbild)

Audiobeitrag
>

Streckensperrung München-Holzkirchen: Baldiges Ende in Sicht?

Streckensperrung München-Holzkirchen: Baldiges Ende in Sicht?

Seit der kurzfristigen Sperrung der Bahnstrecke zwischen München-Giesing und Holzkirchen herrscht Frustration unter Reisenden: Der Ersatzverkehr mit Bussen laufe chaotisch und dauere lang. Doch jetzt macht die Bahn Hoffnung auf eine schnelle Lösung.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Die Nerven von Ausflüglern, Schülern und Pendlern sind strapaziert: Seit Freitagabend ist die Bahnstrecke zwischen München-Giesing und Holzkirchen wegen Schwellenschäden gesperrt. Zunächst wurde ein Ersatzverkehr mit 17 Bussen und 60 Großraumtaxis eingerichtet. Einen festen Fahrplan für die Busse gibt es seit Mitte der Woche – laut Pendlern und Ausflüglern am Bahnhof Holzkirchen habe der aber wenig an den chaotischen Zuständen vor Ort geändert. Jetzt macht die Bahn Hoffnung, dass die Strecke doch schneller wieder befahrbar sein könnte, als bislang angenommen.

Bahn erwägt, Weichen mit Schienenstücken zu ersetzen

Fest steht zwar, dass diese Woche wohl keine Züge mehr auf der Strecke fahren werden. Wie ein Sprecher der Bahn mitteilte, erwäge das Unternehmen aber, die beschädigten Weichen vorübergehend auszubauen und durch Schienenstücke zu überbrücken, bis die neuen Weichen zur Verfügung stünden. Dann wäre die Strecke wieder sehr viel schneller befahrbar als gedacht. Die Bayerische Regionalbahn (BRB), deren Bahnverbindungen ins Oberland und Chiemgau-Inntal von der Sperrung betroffen sind, ging zunächst davon aus, dass die Streckensperrung bis Ende Juli dauern könnte, sprach später dann von einem unbekannten Ende der Störungen.

Die Bahn betont jedoch, dass es sich bei der möglichen Zwischenlösung um aufwendige Arbeiten handele. Wie es nun weitergeht, soll diese Woche entschieden werden, erklärte der Bahnsprecher gegenüber BR24. Dann soll es auch eine Prognose zur Dauer der Sperrung geben.

Langwierige Reparaturen: Beton muss wochenlang aushärten

Die Schwellenschäden waren bei einer Routineinspektion entdeckt worden, die laut Bahn je nach Strecke alle drei bis sechs Monate erfolgen. Die Reparatur sei sehr aufwendig, weil jede Weiche maßgefertigt werden müsse, heißt es von dem Unternehmen. Die Produktion sei bereits beauftragt, doch der Beton der fertig produzierten Weichenschwellen müsse vor dem Einbau mehrere Wochen aushärten. Die komplette Erneuerung der Weichen wird also erst in einigen Wochen möglich sein.

Ersatzverkehr ist eingerichtet, doch Reisende sind frustriert

Laut Bahn verkehren seit Mitte der Woche Ersatzbusse zwischen Giesing und Holzkirchen nach einem festen Fahrplan im 20-Minuten-Takt. Außerdem fahre die Bayerische Regiobahn (BRB) zusätzlich zwischen Hauptbahnhof, Solln und Deisenhofen im Stundentakt. Der Ersatzfahrplan ist mittlerweile auf der Website der Bahn einsehbar [externer Link]. Die S-Bahn München und die BRB, die auf der Strecke mit ihren Zügen unterwegs sind, hatten zuvor empfohlen, "von nicht zwingend notwendigen Fahrten auf diesen Strecken abzusehen". Der Ersatzverkehr könne nicht so viel Kapazität bieten wie die Züge.

Ersatzverkehr verlangt Reisenden viel Zeit und Geduld ab

Tatsächlich sind die Reisenden am Bahnhof Holzkirchen trotz Ersatzfahrplan frustriert: Viele berichten davon, dass der Ersatzverkehr nach wie vor nicht funktioniere und die Busse mit enormen Verspätungen unterwegs seien. Die Busfahrt zwischen Holzkirchen und München-Giesing dauere 1,5 Stunden. Schüler erzählen, dass sie eine Stunde zu spät in die Schule gekommen seien; ein Reisender berichtet, er verpasse wegen der Streckensperrung seinen Flug – obwohl ihm zuvor zugesichert worden sei, dass er rechtzeitig am Flughafen ankomme.

Fahrgastverband kritisiert Ersatzkonzept

Kritik kommt auch vom Fahrgastverband Pro Bahn. Die Sperrung der Bahnstrecke sei schon schlimm genug, teilt Sprecher Marco Kragulji mit. "Das schlechte Ersatzkonzept, die damit fehlende Kapazität und die unzureichende Kommunikation machen das dann erst so richtig schlimm", sagt Kragulji. Der Fahrgastverband fordert, dass auf der einzig verbliebenen Strecke von Deisenhofen Richtung Solln die Züge auf einen 20-Minuten-Takt verdichtet und deutlich verlängert werden, damit es mehr Platz gibt.

Ausflugsziele im oberbayerischen Süden betroffen

Von der Streckensperrung sind die Regionalzüge nach Tegernsee, Lenggries, Bayrischzell und Rosenheim betroffen. Sie wenden in Holzkirchen und fahren nicht durch bis nach München. Außerdem ist die S-Bahnlinie 3 eingeschränkt.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!