Im Nationalpark Bayerischer Wald ist eine bislang dort unbekannte Spinnenart entdeckt worden. Wie es in einer Mitteilung der Nationalparkverwaltung vom Freitag heißt, ist ein "Sumpfhockling" in einem Biberstau im Reschbachtal bei Mauth im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau gefunden worden. Attulus floricola - wie der Sumpfhockling auf Lateinisch heißt - ist damit die dreißigste Springspinnenart, die im Schutzgebiet nachgewiesen werden konnte.
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Sumpfhockling mags gerne feucht
Wie der deutsche Name bereits vermuten lasse, so Dr. Verena Riedinger, seien diese Springspinnen besonders an feuchte Lebensräume, wie Moore oder Feuchtwiesen angepasst. "Die Tiere halten sich meist auf unterschiedlichen Gräsern, sogar direkt über dem Wasser auf und springen dort zielsicher von Halm zu Halm", erklärt die Expertin, die sich um die Erfassung und Sammlung von Nachweisen aller Art und Arten im Nationalpark kümmert.
Männchen nur wenige Millimeter groß
Ihre Gemeinschaftsnester bauen die Spinnen an Blütenständen von Binsen oder horstig wachsenden Wollgräsern, die im Spätsommer oft von gleich mehreren Weibchen bewacht werden.
Die Männchen werden zwar nur vier bis sechs Millimeter groß, dennoch zählt der Sumpfhockling zu den großen Springspinnenarten im Nationalpark. Die Weibchen sind meist etwas größer.
Fotograf entdeckte den Sumpfhockling
Entdeckt hat die neue Spinnenart ein naturbegeisterter Fotograf. Fünf der insgesamt 30 verschiedenen Springspinnenarten im Schutzgebiet habe er nachgewiesen, so die Nationalparkverwaltung. Der nächstgelegene Nachweis der neuen Art liegt laut Recherchen im Raum Deggendorf.
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