Noch vor wenigen Tagen spielte Alexander Zverev in Turin, gestern schon für einen guten Zweck im Westallgäu. Dort lieferte er sich mit Tennis-Kollege Patrick Zahraj ein lockeres Match. Die beiden verbindet nicht nur der Profisport, sondern auch eine Diabetes-Erkrankung.
Zwerev gegen Zahraj: Tennis für einen guten Zweck
"Ich finde einfach seine Technik cool, mit seiner Rückhand. Das finde ich so krass", sagt der zehnjährige Konstantin Jeschke und verfolgt gespannt das Match in der Tennishalle des Hotels Tannenhof in Weiler im Allgäu. Mit dabei: Sein Idol Alexander Zverev. Die Nummer drei der Welt spielte gegen die Nummer 240, Patrick Zahraj – und zwar für einen guten Zweck: Der Erlös des Tages kommt Kindern mit Diabetes zugute. Etwa 250 Gäste sind im Publikum.
Zwei Tennisprofis mit Typ-1-Diabetes
Aufschläge mit mehr als 200 Kilometern pro Stunde, aggressive Angriffe am Netz und fiese Stopp-Bälle – die Tennisprofis haben es sich nicht leicht gemacht, immer wieder waren lange und schöne Ballwechsel dabei. Doch der sportliche Wettkampf stand diesmal nicht im Vordergrund.
Beide Profis auf dem Platz leben mit Typ-1-Diabetes, einer chronischen Stoffwechselkrankheit, bei der der Körper kein Insulin mehr produziert. Für die Betroffenen ist es daher entscheidend, den Blutzucker ständig zu überwachen und im richtigen Bereich zu halten – gerade bei langen Matches eine zusätzliche Herausforderung.
"Es ist ein kleineres Match, was wir noch nebenbei führen als Typ-1er. Wir sind nicht nur mit Tennisspielen beschäftigt, sondern probieren auch gleichzeitig, unseren Blutzucker so gut wie möglich in Schach zu halten", sagt Patrick Zahraj. Mit ihrem Auftritt wollen sie zeigen, dass trotz der Krankheit heutzutage alles möglich ist.
Medizinische Versorgung weltweit sehr unterschiedlich
"Wir haben die notwendige Medizin und die beste Technologie der Welt, was solche Krankheiten angeht. Das ist aber nicht überall in der Welt so, dass die das notwendige Insulin und die notwendigen Teststreifen haben und ich möchte versuchen, so vielen Kindern wie möglich die Chance zu geben, zu überleben", so Zverev. Deshalb unterstützt der zweifache ATP-Weltmeister mit seiner 2022 gegründeten Stiftung Projekte, die kranken Kindern, vor allem in ärmeren Ländern, den Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten ermöglichen.
Zverev schwieg lange über seinen Diabetes
Bereits seit seinem vierten Lebensjahr ist Zverev an Diabetes erkrankt. Öffentlich gemacht hat er das allerdings erst vor drei Jahren. Als Kind habe er sich mit der Krankheit unwohl gefühlt und nicht gewollt, dass andere ihn als anders wahrnehmen.
Mittlerweile ist Diabetes für ihn Normalität: "Das Erste, worauf ich morgens schaue, ist mein Blutzuckerspiegel. Das Letzte, was ich nachts mache, sind meine langfristigen Insulin-Spritzen. "Mit seiner Stiftung möchte er ein Zeichen setzen und jungen Betroffenen und ihrem Umfeld zeigen: "Man kann mit Diabetes ein normales Leben führen und sollte diese Krankheit nicht verstecken."
103.000 Euro für diabeteskranke Kinder gesammelt
Das Show-Match am Montagnachmittag war nur ein Teil der Veranstaltung. Bei der Benefiz-Gala am Abend sammelten die Tennisprofis gemeinsam mit zahlreichen Prominenten für Zverevs Stiftung: 103.000 Euro sind zusammengekommen.
Beim Show-Match gewann am Ende Zverev mit 7:5 im Tiebreak. "Heute hat er eine gute Vorhand gemacht. Die Bälle sind auch richtig schnell gekommen. Und ich find’s krass, wie die die dann noch rausfischen, wenn die so über dem Boden sind", freute sich Zuschauer Konstantin Jeschke, der nach dem Spiel noch ein Autogramm abstauben konnte. Das Bild mit der Unterschrift will er jetzt in seinem Zimmer aufstellen.
Die Nummer drei der Weltrangliste, Alexander Zverev beim Benefizspiel im Hotel Tannenhof in Weiler im Allgäu.
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