Nach dem großen Waffenfund bei einem Verstorbenen in Augsburg hat die Polizei tagelang das völlig vermüllte Haus im Stadtteil Hochzoll durchsucht - und dabei insgesamt rund 300 Waffen und Waffenteile gefunden. Für mehr als die Hälfte davon hatte der verstorbene 77-jährige Bewohner des Hauses offenbar keine notwendige Erlaubnis. Außerdem stellte die Polizei große Mengen Munition, Sprengstoff, Zünder und ähnliche Gegenstände sicher, heißt es in einer Mitteilung.
Sprengstoff teilweise kontrolliert gesprengt
Die örtlichen Einsatzkräfte der Polizei wurden deshalb von der Technischen Sondergruppe unterstützt. Diese bewertete die sprengstoffverdächtigen Gegenstände vor Ort, Teile wurden auch kontrolliert gesprengt. Sämtliche Funde wurden durch eine Fachfirma abtransportiert.
Weitere Ermittlungen laufen
Die Durchsuchungen seien jetzt beendet, teilte die Polizei am Dienstag mit. Die Waffen- und Sicherheitsbehörde der Stadt Augsburg überprüft nun zusammen mit der Polizei und der Staatsanwaltschaft die legalen Waffen des Mannes. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zu den illegalen Waffen und der Munition aufgenommen. Auch zu den Hintergründen wird noch ermittelt.
Angehöriger hatte die Polizei alarmiert
Ein Angehöriger des 77-Jährigen hatte die Polizei vor über eine Woche alarmiert, nachdem er den Mann länger nicht erreicht hatte. Die Beamten fanden dann die Leiche des Mannes in seinem Haus – außerdem große Mengen an Müll und Waffen, die dann zu der Durchsuchungsaktion führten.
Haus musste erst von Müll befreit werden
Diese dauerte auch deshalb so lange, weil die Beamten erst Zimmer für Zimmer des Hauses freiräumen mussten. Vor dem Haus hatten sich Unmengen an Abfall-, Kisten und Zeitschriften gestapelt. Den bisherigen Erkenntnissen zufolge starb der 77-Jährige eines natürlichen Todes.
Verstorbener war Sportschütze
Der Verstorbene hatte den Ermittlern zufolge als Sportschütze eine Waffenerlaubnis. Außerdem besaß er in der Vergangenheit eine sprengstoffrechtliche Erlaubnis sowie eine Händlererlaubnis. Warum der Mann so viele Waffen hortete, ist noch unklar. Ebenso, ob es Kontakt zur Reichsbürgerszene oder Hinweise auf extremistische Verbindungen gibt.
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