Als "weitgehend gelöscht" bezeichnet die Polizei den Waldbrand an der rund 1.600 Meter hohen Heißenplatte bei Bayrischzell im Landkreis Miesbach. Auch die Rauchentwicklung sei deutlich zurückgegangen, erklärte das Polizeipräsidum Oberbayern Süd in Rosenheim auf BR-Anfrage. Allerdings müssten noch zahlreiche Glutnester abgelöscht werden, um ein Wiederaufflammen zu verhindern.
Glutnester werden auch "per Hand" gelöscht
Neben insgesamt vier Hubschraubern mit Löschwasserbehältern sind seit dem Morgen auch Helfer am Boden im Einsatz, um die Glutnester "per Hand" zu löschen. Das steile und unwegsame Gelände erschwert dabei die Arbeit. Derzeit sei man optimistisch, die Löscharbeiten vielleicht sogar noch im Laufe des Tages abschließen zu können, hieß es weiter. Im Einsatz sind Kräfte der Bergwacht, der Alpinen Einsatzgruppe der Polizei und der Feuerwehr.
Das Feuer war am Freitagmittag in dem Waldgebiet ausgebrochen, am Nachmittag standen rund 3.000 Quadratmeter Bergwald in Flammen. Das Feuer konnte bis zum Abend durch Hubschrauber mit Wasserbehältern eingedämmt werden.
Flugverbot für die Dauer der Löscharbeiten
Bei dem Brand oberhalb des Bayrischzeller Ortsteils Geitau war offenbar ein sogenanntes Daxenfeuer außer Kontrolle geraten. Bei Daxenfeuern wird bei Waldarbeiten angefallenes Astmaterial verbrannt. In der Gegend kam es zu starker Rauchentwicklung. Die Behörden haben Wanderer aufgefordert, das Gebiet rund um die Heißenplatte vorsorglich zu meiden. Um die Arbeit der Löschhubschrauber nicht zu gefährden, gilt weiter eine am Freitag eingerichtete Flugverbotszone – insbesondere für Paragleiter und Segelflieger.
Nach einer Gefahrenmitteilung, die Freitagmittag verbreitet worden war, wurden Daxenfeuer wegen der erhöhten Waldbrandgefahr in den Landkreisen Miesbach und Rosenheim verboten. Wie Bilder einer Webcam zeigten, dürfte das Feuer zu diesem Zeitpunkt bereits entfacht worden sein. Das Daxenfeuer war bei der Integrierten Leitstelle Rosenheim angemeldet worden.
Luftbeobachtungsflüge auch am Wochenende
Im bayerischen Alpenraum ist die Gefahr für Waldbrände aktuell hoch. Die Regierung von Oberbayern hat deshalb auch fürs Wochenende Luftbeobachtungsflüge angeordnet. Die Flieger starten jeweils am Nachmittag von den Stützpunkten in Ohlstadt (Landkreis Garmisch-Partenkirchen), Erding und Mühldorf und überwachen vor allem Gebiete in den Landkreisen Garmisch-Partenkirchen, Miesbach und Bad Tölz-Wolfratshausen sowie Erding, Ebersberg, Mühldorf, Rosenheim, Altötting, Traunstein und Berchtesgadener Land.
Forstministerin: Rauchverbot im Wald beachten!
Bayerns Forstministerin Michaela Kaniber hat an alle Waldbesucherinnen und -besucher appelliert, besonders vorsichtig zu sein und das seit Anfang März geltende Rauchverbot im Wald einzuhalten. Abgestorbenes Gras, trockene Nadelstreu und am Boden liegende Zweige seien sehr leicht entzündlich. Auch Autos sollten nicht auf trockenem Waldboden geparkt werden, da heiße Katalysatoren leicht ein Feuer entzünden.
Besonders hoch sei die Waldbrandgefahr in lichten Kiefern- und Fichtenwäldern, an sonnigen Südhängen und in stark besuchten Ausflugsgebieten, so Kaniber in einer Pressemitteilung. Nach den Wetterprognosen bleibe die Waldbrandgefahr noch bis Anfang der kommenden Woche bestehen.
Bayernkarte: Wie hoch ist die Waldbrandgefahr?
Im Video: Brand in Bergwald bei Bayrischzell
In Oberbayern ist oberhalb von Bayrischzell offenbar ein Bergfeuer außer Kontrolle geraten.
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