Stickeralbum der Freiwilligen Feuerwehr Wemding
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Stickeralbum der Freiwilligen Feuerwehr Wemding
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Wemding sammelt seine Helden: Feuerwehr im Stickeralbum

Wemding sammelt seine Helden: Feuerwehr im Stickeralbum

Ein Panini-ähnliches Sammelheft macht die Feuerwehr Wemding zum Gesprächsthema der Stadt. Die Aktion schafft Nähe und zeigt, wie moderne Wertschätzung für Ehrenamt aussehen kann.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Ein Stickeralbum mit Porträts, Einsatzfahrzeugen und historischen Bildern: In Wemding im Landkreis Donau-Ries ist nicht die Nationalelf wie im bekannten Panini-Album das Sammelziel, sondern die Freiwillige Feuerwehr. Eine Aktion aus den eigenen Reihen hat die Einsatzkräfte zu Sammelbildern gemacht – und zieht seitdem Kreise in der Stadt.

Wenn aus Ehrenamt Sammelwert wird

Im Floriansstüberl des Feuerwehrhauses Wemding raschelt es an jedem Tisch. Kinder, Eltern, Jugendliche und Senioren sitzen beisammen, packen Sticker aus, streichen Nummern von Listen. "Ich brauch noch 70", sagt ein junger Sammler – doch die Hoffnung, heute alle zu finden, ist groß. In Wemding sind es nicht Ronaldo oder Neuer – die fehlen –, sondern die eigenen Retter.

Initiator der Aktion ist Noah Berber, der Kinderfeuerwehrwart. Er holte sich die Idee bei anderen Vereinen, kontaktierte eine Agentur, die auf Vereinsalben spezialisiert ist, und stieß damit auf offene Ohren in der Vorstandschaft. Über Wochen hinweg wurden Mitglieder fotografiert, Motive ausgewählt, Seiten gestaltet – alles ehrenamtlich. "Es war viel Arbeit", sagt Berber. "Aber es hat sich gelohnt."

Ein Album wird zum Stadtgespräch

Das Stickeralbum ist erhältlich in einem lokalen Supermarkt, entwickelt für die gesamte Bevölkerung. Ein Teil der Einnahmen geht direkt an die Feuerwehr. Die Bilder zeigen nicht nur Gesichter, sondern auch Technik, Ausrüstung und Feuerwehrgeschichte. Und sie machen sichtbar, was sonst oft im Verborgenen bleibt: das Engagement vor Ort.

Kommandant Benedikt Bosch erlebt das direkt: "Man wird auf der Straße angesprochen: 'Ich hab dich übrigens als Sticker.' Das zeigt, wie sehr uns die Leute wahrnehmen." Für ihn ist das Sammeln mehr als ein Gag – es ist ein Zeichen von Anerkennung. Auch das Tauschfieber im Feuerwehrhaus trägt dazu bei: Einfache Begegnungen, neue Gespräche – Gemeinschaft zum Aufblättern.

Bleibende Wirkung durch Einmaligkeit

Die Aktion ist bewusst auf Einmaligkeit angelegt. "Sonst verliert es seinen Reiz", sagt Berber. Eine Neuauflage in naher Zukunft sei nicht geplant – auch, weil die Umsetzung aufwendig war.

Feuerwehrfrau Madlen hat an diesem Abend schließlich alle fehlenden Sticker zusammen. "Ich bin einfach nur froh, dass ich fertig bin", sagt sie, nachdem sie den letzten Aufkleber eingetauscht hat. Andere Besucherinnen und Besucher müssen weiter suchen. Die Sammelpäckchen sind weiterhin im örtlichen Supermarkt erhältlich – solange der Vorrat reicht.

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