Die Regierungen weltweit sollten sich nach Ansicht einer internationalen Anti-Tabak-Konferenz stärker bemühen, die Umweltschäden durch Zigaretten zu minimieren.
Kippenmüll: auch ein Umweltproblem
Billionen von Zigarettenkippen, die Plastikfilter enthielten und schädliche Chemikalien freisetzten, verschmutzten jedes Jahr die Umwelt, sagte Andrew Black, der das Sekretariat der Anti-Tabak-Konvention leitet. Dazu kommen neuerdings im Wortsinn brandgefährliche Wegwerf-E-Zigaretten. Die Annahme einer Empfehlung zum Kampf gegen die Umweltschäden durch die Teilnehmer sei ein "starkes Signal", so Black.
Außerdem dränge die Konferenz darauf, dass die Staaten wirksame Tabaksteuern einführten.
E-Zigaretten: Süß, bunt, schädlich
Zu Beginn hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Tabakindustrie scharf kritisiert, die mit neuen Produkten Jugendliche zu Konsumenten machen wolle. So würden E-Zigaretten und Nikotinbeutel mit Hilfe von Influencern, leuchtenden Farben und süßen Aromen als weniger schädlich vermarktet als herkömmliche Tabakprodukte, so WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.
In Genf berieten seit Wochenbeginn 183 Vertragsstaaten der Anti-Tabak-Konvention über Entwicklungen im Konsum und in der Kontrolle von Tabak- und Nikotinprodukten.
Audio: WHO-Experten gegen Tabaklobbyisten
In einem mehrtägigen Treffen wollen Vertragsstaaten der Anti-Tabak-Konvention zum Kampf gegen Tabakkonsum beraten.
"Unglaubliche Einmischung der Tabakindustrie"
Eine der größten Hürden auf dem Weg in eine nikotinfreie Welt sei "die unglaubliche Einmischung" der Tabakindustrie, sagte Black. Deren Streben nach Profiten sei völlig unvereinbar mit den öffentlichen Gesundheitszielen.
Die WHO hatte im Vorfeld alle Teilnehmerländer vor Einflussversuchen der Industrie gewarnt und rief dazu auf, Lobbyisten der Industrie nicht in ihren Delegationen zu dulden.
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