Die neue Arbeitsministerin Bärbel Bas will erreichen, dass auch Beamte in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen. Das sagte sie gegenüber der Funke-Mediengruppe und provozierte unmittelbar Protest vom Deutschen Beamtenbund.
Immer mehr Rentner, immer weniger Einzahler
"Wir müssen die Einnahmen der Rentenversicherung verbessern", erklärte Bas, das System stehe durch die Alterung der Gesellschaft unter Druck. Immer weniger Beschäftigte zahlten ein, aber immer mehr Menschen bezögen Rente, begründete die SPD-Politikerin, die ihr Interesse als Ko-Parteichefin neben Lars Klingbeil bekundet hat, ihren Vorschlag.
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Warnung vor "Zwangs-Einheitsversicherung"
Vom Deutschen Beamtenbund kommt umgehend Kritik. Dessen Chef Ulrich Silberbach warnte vor einer "Zwangs-Einheitsversicherung". Eine solche Systemumstellung wäre mit enormen Kosten verbunden, sagt er dem ARD-Hauptstadtstudio.
Zusätzlicher Arbeitgeber-Anteil, höhere Bezüge
Silberbach wirft der Arbeitsministerin vor, nicht zu sagen, woher das Geld für diese Umstellung kommen soll. Wenn Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung einbezogen würden, hätten Bund, Land und Kommunen den Arbeitgeber-Anteil zusätzlich zu tragen. Gleichzeitig müssten die Beamten-Bezüge mit Blick auf eine Beitragspflicht angehoben werden.
Wie das Rentensystem genau umgestaltet wird, darüber soll eine Rentenkommission beraten, die die schwarz-rote Regierung in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart hat.
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