In der Gemeinde Sessa Aurunca in der italienischen Region Kampanien fährt ein kleiner Pickup nachts durch die Straßen und versprüht Insektenschutzmittel.
In der Gemeinde Sessa Aurunca in der italienischen Region Kampanien fährt ein kleiner Pickup nachts durch die Straßen und versprüht Insektenschutzmittel.
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In Italien tauchen in diesem Sommer vermehrt Fälle des West-Nil-Virus auf, einer endete bisher tödlich.
Bildrechte: picture alliance / Anadolu | Eliano Imperato
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In Italien tauchen in diesem Sommer vermehrt Fälle des West-Nil-Virus auf, einer endete bisher tödlich.

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Dutzende Infektionen: Italien geht gegen West-Nil-Virus vor

Dutzende Infektionen: Italien geht gegen West-Nil-Virus vor

In Italien tauchen in diesem Sommer vermehrt Fälle des West-Nil-Virus auf, einer endete bisher tödlich. Übertragen wird es durch Stechmücken. Diese Vorkehrungen treffen die betroffenen Kommunen gegen eine Verbreitung des Virus.

In diesem Sommer registrieren italienische Behörden vermehrt Fälle des West-Nil-Virus, das seit einigen Jahren in Europa auftaucht und gegen das es keinen Impfstoff gibt.

Dutzende Infektionen in Italien – bislang eine Tote

In der Gemeinde Sessa Aurunca in der italienischen Region Kampanien fährt ein kleiner Pickup nachts durch die Straßen. Auf der Ladefläche ein Aufbau, der an eine Schneekanone erinnert und ein Insektenschutzmittel versprüht. Das Ziel: Die Ausbreitung des West-Nil-Virus verhindern, das durch Stechmücken übertragen wird.

Auch in der Region Latium, zu der die Hauptstadt Rom gehört, gibt es Infektionen: Um die 30 zählen die Behörden inzwischen. Für ältere und geschwächte Menschen kann das West-Nil-Virus gefährlich sein. Vor gut einer Woche ist eine 82-jährige Frau aus dem Norden Roms daran gestorben.

West-Nil-Virus: Nur durch Mückenstiche übertragbar

Die allermeisten Fälle verlaufen aber ohne Symptome. In den betroffenen Gemeinden in Italien empfehlen die Behörden Präventionsmaßnahmen: Sie raten, Insektenschutzmittel aufzutragen und Mückengitter einzubauen. Gleichzeitig warnen die Verantwortlichen vor Panikmache und betonen: Das West-Nil-Virus kann nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden. Nur etwa ein Prozent der Infektionen führen zu schweren neuroinvasiven Erkrankungen.

Auch in Deutschland gibt es seit mehreren Jahren immer wieder Infektionen – auch in Bayern. Generell wird von einer sehr hohen Dunkelziffer ausgegangen, da eine Infektion in etwa 80 Prozent der Fälle ohne Symptome verläuft.

Vögel als wichtigste Wirte

Das West-Nil-Virus stammt ursprünglich vom afrikanischen Kontinent und wurde vermutlich über Zugvögel eingeführt. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin können über Vögel infizierte Mücken das Virus auf Menschen und andere Säugetiere übertragen. In Deutschland wurde im Jahr 2018 erstmals ein infizierter Vogel gefunden, ein Bartkauz aus Volierenhaltung in Halle a. d. Saale (Sachsen-Anhalt). Experten gehen davon aus, dass die Fallzahlen infolge der Klimakrise steigen werden.

Mit Informationen von dpa

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