Los Angeles: Dieses von Disney veröffentlichte Bild zeigt Jimmy Kimmel bei der Moderation seiner Late Night Show "Jimmy Kimmel Live!"
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Emotionales TV-Comeback: Jimmy Kimmel feuert gegen Trump

Emotionales TV-Comeback: Jimmy Kimmel feuert gegen Trump

Seine Suspendierung löste eine landesweite Debatte aus: Wegen Kommentaren zum Attentat auf Charlie Kirk wurde Jimmy Kimmels TV-Show ausgesetzt. Diese Nacht kehrte Kimmel zurück – mit einem Witz über Deutschland und deutlichen Worten zu Trump.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 Die Welt am Morgen am .

Immer wieder gibt es Standing Ovations: Jimmy Kimmel muss über den lauten Applaus hinwegreden, um seinen Monolog zu beginnen: "Ich bin glücklich, heute Abend hier zu sein." Er sei überwältigt von all den Reaktionen, die er die letzten Tage bekommen habe.

Vor knapp einer Woche nahm der Fernsehsender ABC Kimmels Sendung aus dem Programm. Der TV-Moderator hatte in seinem Monolog über Attentäter des rechtskonservativen Influencers Charlie Kirk gesagt, dass die "Make America Great Again"-Bewegung (MAGA) "verzweifelt versucht", den mutmaßlichen Täter als jemand zu charakterisieren, der nicht zu ihnen gehöre und politisches Kapital aus dem Fall zu schlagen.

Drohungen der Medienaufsichtsbehörde

In einem Podcast äußerte sich Brandon Carr, der Vorsitzende der Medienaufsichtsbehörde FCC, anschließend zu Kimmels Kommentar. "Wir können das auf die leichte oder die harte Tour machen", erklärte er. Die Unternehmen – also wohl ABC und der Mutterkonzern Disney – könnten Maßnahmen gegen Kimmel ergreifen oder "es steht zusätzliche Arbeit für die FCC" an. Die allermeisten sahen darin eine Drohung, den TV-Stationen, die Kimmels Sendung zeigen, die Lizenz zu entziehen. Kurz danach fiel die Entscheidung, Kimmel aus dem Programm zu nehmen.

Der Aufschrei war groß. In den Augen vieler wurde damit die Meinungsfreiheit in den USA angegriffen. Auch zahlreiche Politiker der Republikaner kritisierten Carrs Vorgehen, der texanische Senator Ted Cruz sprach von Mafia-Methoden.

Und dann geht es kurz um Deutschland

Bei Cruz und anderen bedankte sich Kimmel bei seinem Comeback – sowie bei vielen anderen US-Late-Night-Hosts, die sich solidarisch zeigten, und bei ausländischen. Er nannte Irland und Deutschland als Beispiel, Stefan Raab hatte Kimmel einen Job angeboten. Kimmel dazu: "Unser Land ist so autoritär geworden, dass sogar die Deutschen sagen: Komm zu uns."

Über seine Kommentare zum Attentat auf den MAGA-Influencer Kirk sagte Kimmel: "Es war nie meine Absicht, Witze über den Tod eines jungen Mannes zu machen." Er verstehe, dass für manche sein Kommentar zu einem schlechten Zeitpunkt kam oder unklar ausgedrückt war, oder vielleicht beides. "An die, die glauben, ich hätte mit dem Finger auf sie gezeigt: Ich verstehe, warum ihr wütend seid."

Kimmel verteidigt Meinungsfreiheit

Seine eigene Sendung nannte Kimmel an diesem Abend "nicht wichtig". "Was wichtig ist, ist, dass wir in einem Land leben dürfen, das uns erlaubt, eine Show wie diese zu haben", sagte der TV-Moderator weiter. "Eine Drohung der Regierung gegen einen Komiker, den der Präsident nicht mag, ist anti-amerikanisch." Über den FCC-Chef Carr sagte Kimmel, dass es "nicht intelligent" sei, diese Drohungen in der Öffentlichkeit auszusprechen. "Und das Genie hat es in einem Podcast gemacht."

Mehrfach hatte Kimmel in der Sendung eine brüchige Stimme. So auch, als er über die Witwe von Charlie Kirk sprach, die dem Attentäter auf der Trauerfeier vergeben hatte. Kimmel sprach von einem Akt der Gnade. "Das hat mich tief berührt", sagte er. "Das ist das Beispiel, dem wir folgen sollten." Und weiter: "Wenn es irgendetwas gibt, was wir aus dieser Tragödie mitnehmen können, hoffe ich, dass es das ist."

Zum Video: Emotionales TV-Comeback von Jimmy Kimmel

Jimmy Kimmel Live Studio in Los Angeles
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Jimmy Kimmel Live Studio in Los Angeles

Kimmel vs. Trump

Kimmel nahm sich an diesem Abend auch US-Präsident Donald Trump vor. "Wir müssen laut sein, er wird nicht aufhören." Als Beispiel nannte der TV-Moderator, wie die Regierung die Arbeit von Journalisten einschränke. "Sie wollen sich aussuchen, was in die Nachrichten kommt", kritisierte er.

Trump reagierte bereits auf Kimmels Comeback: "Ich kann nicht glauben, dass ABC Fake News Kimmel seinen Job zurückgegeben hat", so der Präsident. Er deutete an, den Sender verklagen zu wollen. "Ich denke, wir werden ABC bei diesem Thema testen."

In zahlreichen Städten konnten die US-Amerikaner die "Jimmy Kimmel Live"-Show nicht verfolgen. Zwei Kooperationspartner von ABC, die rund 20 Prozent der lokalen TV-Stationen betreiben, weigerten sich, die Sendung auszustrahlen. Einer von beiden plant gegenwärtig eine milliardenschwere Übernahme, für die er die Genehmigung der FCC braucht.

Im Video: Nach Zwangspause - ABC-Moderator Kimmel kehrt zurück

Nach knapp einer Woche Zwangspause ist der Moderator Jimmy Kimmel zurück im US-Fernsehen.
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Nach knapp einer Woche Zwangspause ist der Moderator Jimmy Kimmel zurück im US-Fernsehen.

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