- Direkt zum aktuellen Artikel: Österreich: Mutmaßlicher Doppelmörder tot aufgefunden
Im oberösterreichischen Bezirk Rohrbach sind am Montagmorgen zwei Personen erschossen worden. Der mutmaßliche Täter ist noch immer flüchtig. Die Polizei fahndete bereits am Montag mit zahlreichen Einsatzkräften, dabei auch mit Helikoptern, nach dem Mann. Die Suche läuft auch am Dienstag weiter – nach Angaben des ORF auch in Bayern und in Südböhmen.
Der 56-jährige Jäger sei international zur Fahndung ausgeschrieben, teilten die Behörden mit. Es seien zwar zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, aber keine sei zielführend gewesen, sagte ein Polizeisprecher.
Bürgermeister auf Feld erschossen
Bei einem der Opfer handelt es sich nach Angaben der Behörden um den Bürgermeister der 1.000-Einwohner-Gemeinde Kirchberg ob der Donau. Laut Polizei soll der Tatverdächtige sein späteres Opfer zunächst mit dem Auto verfolgt haben. Als beide dann aus ihren Autos stiegen, soll der Beschuldigte ohne vorherigen Wortwechsel auf den 64-jährigen Lokalpolitiker geschossen haben.
Das Opfer flüchtete daraufhin wohl auf ein angrenzendes Feld, wurde dort tödlich getroffen und erlag seinen Verletzungen, wie der Leiter des österreichischen Landeskriminalamtes Gottfried Mitterlehner in einer Pressekonferenz am Dienstagvormittag beschrieb.
Zweites Todesopfer: Ein pensionierter Polizist
Am späten Montagvormittag bestätigte die Polizei ein zweites Todesopfer. Wie nun bekannt gegeben wurde, handelte es sich dabei um einen pensionierten Polizeibeamten und ehemaligen Jagdleiter. Der Täter soll den Mann in seinem eigenen Wohnzimmer erschossen haben. Danach sei der Schütze mit dem Auto geflüchtet, so die Polizei.
Die österreichische "Kronen-Zeitung" berichtete zunächst von insgesamt drei Opfern. Dies konnte die Polizei nicht bestätigen.
Täter weiter flüchtig: 50 Personen unter Polizeischutz
Am Montagmittag veröffentlichte die Polizei ein Fahndungsbild des 56-jährigen Tatverdächtigen. Es sei "äußerst gefährlich und bewaffnet". Nach neueren Angaben der Ermittler hat der Mann zwei Langwaffen und eine Faustfeuerwaffe bei sich.
Die Behörden riefen erneut die Bevölkerung in der Umgebung der Tatorte zu größter Vorsicht auf. "Wir müssen davon ausgehen, dass der Täter noch am Leben ist, und er ist gefährlich", sagte ein Polizeisprecher. Laut Angaben der Polizei wurden vorsorglich etwa 50 Menschen unter Polizeischutz gestellt oder an sichere Orte gebracht.
"Unwaidmännisches Verhalten": Täter war umstritten
Der Hintergrund der Tat ist bisher unklar. Da beide Opfer mit der Jagd zu tun hatten, gilt jedoch ein Streit unter den Waidmännern als mögliches Motiv: Gegen den Täter soll eine Anzeige wegen "unwaidmännischen Verhaltens" im Raum gestanden haben. Es hätten sich zudem zahlreiche Menschen vor allem aus dem Jagdmilieu gemeldet, die mit dem Tatverdächtigen – ähnlich wie die beiden Opfer – Streit gehabt hätten, wie die Polizei mitteilte.
Aus Sicht der Staatsanwaltschaft war der Tatverdächtige bisher ein "unbeschriebenes Blatt". Er habe keine Vorstrafen und es lägen auch keine Anzeigen gegen ihn vor, so eine Staatsanwältin.
Mit Informationen von dpa und AFP
Im Video: Zwei Menschen in Österreich erschossen - Großfahndung nach Täter
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