Angriff auf ein Elektrizitätswerk in Charkiw. (Archivbild)
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Seit Ende März hat Russland seine Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur verstärkt. (Archivbild)

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Russland und Ukraine: Gegenseitige Angriffe auf Energiesektor

Russland und Ukraine: Gegenseitige Angriffe auf Energiesektor

Russland hat in der Nacht die Energieinfrastruktur der Ukraine offenbar wieder massiv mit Raketen angegriffen. Dabei gab es nach ukrainischen Angaben Verletzte. Aber auch die Ukraine reagierte - und will Ziele in Südrussland getroffen haben.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Russland und die Ukraine haben gegenseitig ihre Energieinfrastruktur angegriffen. Ukrainischen Angaben zufolge waren Ziele der russischen Angriffe Anlagen in den Regionen Lwiw und Iwano-Frankiwsk im Westen sowie Dnipro in der Mitte der Ukraine gewesen. Bei den Angriffen sei mindestens ein Arbeiter verletzt worden und es sei zu Schäden gekommen, teilte Energieminister German Galuschtschenko auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.

Ukrainischer Stromversorger: Bevölkerung zum Stromsparen aufgerufen

Der Stromversorger Ukrenergo erklärte, er habe seine Hauptstromleitung im Westen des Landes vorsorglich gesperrt, und forderte die Bevölkerung erneut zum Stromsparen auf. Seit Ende März hat Russland seine Angriffe auf die ukrainische Energieversorgung verstärkt. Die Ukraine habe etwa 80 Prozent ihrer Wärmeerzeugung und etwa 35 Prozent ihrer Kapazität an Wasserkraft verloren, heißt es Regierungsvertretern zufolge.

In der zentralen Region Dnipro habe es bei Angriffen zwei Verletzte gegeben, wie der Regionalgouverneur Sergej Lyssak auf Telegram mitteilte. Die Rettungsdienste berichteten von einem weiteren Verletzten in der Region Charkiw. Einige Raketen wurden nach ukrainischen Angaben von der Luftabwehr aber auch zerstört.  

Karte: Die militärische Lage in der Ukraine

Ukrainische Angriffe auf Russland

Gleichzeitig meldete die Ukraine einen erfolgreichen Angriff auf zwei Ölraffinerien in Südrussland. In einem groß angelegten nächtlichen Drohnenangriff seien zwei russische Ölraffinerien und ein Militärflugplatz getroffen worden. Die Ukraine habe bedeutende technologische Anlagen in zwei Raffinerien in der südrussischen Region Krasnodar getroffen, erklärte eine Quelle der ukrainischen Verteidigung der Nachrichtenagentur AFP. 

Die russischen Behörden hatten zuvor einen Brand in einer Raffinerie in der Stadt Slawjansk-na-Kubani gemeldet. Staatlichen Medien zufolge stellte die Anlage ihre Produktion daraufhin teilweise ein. Auf im Internet kursierenden Bildern und Videos waren mehrere Explosionen und ein Brand zu sehen. 

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, insgesamt seien 66 ukrainische Drohnen über der Region Krasnodar und zwei weitere über der Krim abgefangen worden. Slawjansk-na-Kubani liegt in der Nähe der Brücke von Kertsch, die Russland mit der besetzten Halbinsel verbindet. In der Grenzregion Belgorod seien fünf Menschen durch eine herabstürzende ukrainische Drohne verletzt worden.

Stoltenberg verteidigt Waffenlieferungen an Ukraine

Die Ukraine hatte zuletzt immer wieder verstärkt um Waffenlieferungen gebeten. Die Nato möchte diese Wünsche auch erfüllen, wie Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bekräftigte. "Keine Option ist ohne Risiko, wenn man einen Nachbarn wie Russland hat", sagte der Nato-Chef im ARD-"Bericht aus Berlin". Die Ukraine habe aber das Recht, sich zu verteidigen - und die westlichen Verbündeten dürften und sollten das attackierte Land dabei unterstützen.

Deutschland gehe hierbei "mit gutem Beispiel voran", lobte Stoltenberg mit Blick auf den europäischen Verbündeten, "der der Ukraine die meiste militärische Unterstützung zukommen lässt".

Der Nato-Generalsekretär zeigte sich zudem zuversichtlich, dass die in die Defensive geratene Ukraine den russischen Angriff noch abwehren könne - wenn sie weiter durch den Westen unterstützt wird. Auch Kanzler Olaf Scholz bekräftigte bei einer SPD-Veranstaltung in Lüneburg die Bedeutung Deutschlands bei Waffenlieferungen. Jedoch machte er erneut deutlich, dass die Ukraine keine Taurus-Marschflugkörper erhalten wird. "Taurus ist ein Marschflugkörper, der 500 Kilometer weit fliegen kann, wenn man das richtig macht", so der Kanzler. Das Waffensystem sei so effektiv und präzise, dass man "direkt ein Wohnzimmer ansteuern" könne. "Das ist nur verantwortlich, wenn wir die Kontrolle über die Zielsteuerung behalten. Das dürfen wir aber nicht machen", betonte der SPD-Politiker.

Mit Informationen von Reuters und AFP

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