Die USA sollen nach dem Willen von Präsident Donald Trump zum ersten Mal seit mehr als 30 Jahren wieder Atomwaffen testen. Das teilte Trump auf seiner Plattform Truth Social mit. "Aufgrund der Testprogramme anderer Länder habe ich das Kriegsministerium angewiesen, unsere Atomwaffen auf gleichberechtigter Basis zu testen", schrieb er in dem Beitrag. "Dieser Prozess wird unverzüglich beginnen." Worauf er sich mit dem Verweis auf Tests in anderen Ländern genau bezog, blieb unklar.
Droht nun die nächste Eskalationsstufe? Das klärt BR24 live um 16 Uhr - unter anderem mit dem Politikwissenschaftler Gerhard Mangott, Johannes Jolmes aus dem ARD-Studio Washington und Silke Diettrich (ARD-Studio Moskau) live aus Köln.
Letzter Test im Jahr 1992
Hintergrund der Ankündigung könnten russische Tests sein. Vor einigen Tagen hatte der russische Präsident Putin erklärt, ein Test der atomaren Langstreckenrakete Burewestnik sei geglückt. Dieser wurde nach russischen Angaben im Verlauf eines Manövers von Atomstreitkräften am 21. Oktober durchgeführt. Bei dem russischen Test handelte es sich allerdings um die Erprobung eines neuen Trägersystems, nicht um den Test einer Atomwaffe.
Die Anordnung des US-Präsidenten kam nur kurz vor einem Treffen mit Chinas Präsidenten Xi Jinping in Südkorea. China ist auch eine etablierte Atommacht, genauso wie Russland, Großbritannien und Frankreich. Die USA hatten zuletzt 1992 einen Atomwaffentest durchgeführt und sich zusammen mit Russland und China bislang an ein seit Jahrzehnten bestehendes Moratorium für unterirdische Atomexplosionen gehalten.
Erste Reaktionen
An genau dieses erinnert nun China die US-Regierung. Peking fordert Washington auf, sich an die Zusage zum Moratorium zu halten und das globale strategische Gleichgewicht sowie die Stabilität zu wahren.
Auch aus Deutschland gibt es erste Reaktionen auf Trumps Ankündigung. Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Jürgen Hardt (CDU), zeigte Verständnis für die von US-Präsident Trump angekündigte Wiederaufnahme von Atomwaffentests. Dass die Menge an Atomraketen in der Welt steige, beunruhige ihn.
Der frühere Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, äußerte sich besorgt: "Selbst wenn Trump seine Vorhaben nicht immer alle umsetzt, bereite ihm die Ankündigung alleine schon Sorge genug. Denn diese könne seiner Meinung nach andere Nuklearstaaten motivieren."
Mit Informationen von dpa und AFP.
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