Nach dem tödlichen Anschlag auf den rechtspopulistischen US-Influencer Charlie Kirk haben die Ermittler nach Worten von Präsident Donald Trump einen Tatverdächtigen gefasst. "Wir haben die Person, von der wir denken, dass sie die Person ist, die wir suchen", sagte Trump dem Sender Fox News. Der mutmaßliche Täter sei in Polizeigewahrsam.
Mutmaßlicher Täter soll Kirks Ansichten abgelehnt haben
Nach Informationen des Senders handelt es sich um einen 22-Jährigen, die Behörden gaben seinen Namen mit Tyler R. an. Fox News und andere Medien veröffentlichten ein Polizeifoto des Festgenommenen. Darauf ist ein junger weißer Mann mit dunklen Haaren zu sehen.
FBI-Direktor Kash Patel berichtete, die Ermittler hätten den Mann am Donnerstagabend festgenommen, gut 30 Stunden nach dem Attentat. Den Angaben zufolge nahm ein Familienmitglied von Tyler R. am Donnerstag Kontakt zu einem Freund auf, der die Polizei informierte. Demnach habe R. der Familie "gestanden oder angedeutet, dass er die Tat begangen habe" sagte Cox. Trump sagte, der Vater des Verdächtigen und ein befreundeter Geistlicher hätten eine Rolle bei der Festnahme gespielt.
Was weiß man über den Tatverdächtigen?
Tyler R. hatte keine Vorstrafen, war zwar als Wähler registriert, hat aber seine Stimme nicht abgegeben, die Eltern Republikaner, nach Topnoten in der Schule und einem vielversprechenden Uni-Stipendium sattelte er um auf eine Ausbildung zum Elektriker. Erst in jüngerer Zeit soll er sich zunehmend politisch geäußert haben, auch direkt gegen Charlie Kirk. Die Informationen stammen von Ermittlern und Social-Media-Beiträgen von Angehörigen.
Der Gouverneur von Utah, Spencer Cox, sprach zudem von ersten Hinweisen auf das Motiv. Auf zwei unbenutzten Patronenhülsen, die in der Nähe des Tatorts entdeckt worden seien, seien antifaschistische Parolen gefunden worden. Auf einer Patrone sei zu lesen "Hey Faschist, fang ihn", auf der anderen "Bella Ciao", offenbar in Anspielung auf die Hymne italienischer Widerstandskämpfer.
Intensive Fahndung nach Täter
Die US-Polizei hatte seit dem Attentat am Mittwoch mit Hochdruck nach dem Schützen gefahndet. Der 31-jährige Podcaster und Trump-Unterstützer Kirk war bei einem Auftritt auf dem Campus der Utah Valley University in Orem im Bundesstaat Utah erschossen worden. Der Schütze soll von einem Dach geschossen haben, dann hinuntergesprungen und in der Menge verschwunden sein. Das FBI sprach von einem gezielten Anschlag.
Die US-Bundespolizei FBI hatte seitdem unter anderem Foto- und Videoaufnahmen des Verdächtigen veröffentlicht. Sie setzte eine Belohnung von 100.000 Dollar (gut 85.000 Euro) für Hinweise aus.
Gouverneur Cox: "Finden wir einen Ausweg?"
Der Republikaner und Gouverneur von Utah Spencer Cox redete nach der Festnahme den Amerikanern ins Gewissen: "Eskalieren wir – oder finden wir einen Ausweg?", fragte er. Stellenweise versagte dem emotional sichtlich mitgenommenen Gouverneur die Stimme. Auf Gewalt und Hass dürften nicht noch mehr Gewalt und Hass folgen, mahnte er. "Die Geschichte wird entscheiden, ob dies ein Wendepunkt für unser Land ist. Aber jeder Einzelne von uns kann jetzt entscheiden, ob es ein Wendepunkt für ihn selbst ist."
Cox' jüngster Auftritt hob sich deutlich von dem oft konfrontativen Ton ab, der seit den vergangenen Jahren in der US-Politik vorherrscht, insbesondere von der Rhetorik von Präsident Donald Trump, der den Mord an Kirk der "radikalen Linken" angelastet hat.
Trump hofft auf Todesstrafe für Täter
Der Sarg mit Kirks Leichnam wurde in Begleitung des Vize-Präsidenten JD Vance und seiner Frau Usha Vance von Utah nach Arizona überführt, wo der Podcaster gelebt haben soll. TV-Bilder zeigten, wie Kirks Ehefrau gestützt von Usha Vance aus einem Flugzeug stieg. Trump sagte, dass er voraussichtlich zur Beerdigung kommen werde. Außerdem erklärte er, er hoffe, dass der Täter die Todesstrafe bekomme.
Kirks Witwe kündigte derweil, die Arbeit ihres Mannes fortzuführen. "Die Bewegung, die mein Mann aufgebaut hat, wird nicht sterben", sagte Erika Kirk am Freitag in einer live im Internet übertragenen Ansprache.
Im Video: Trump-Unterstützer Charlie Kirk ist tot
Der Schock in den USA ist groß. Der rechtskonservative Aktivist Charlie Kirk ist bei einem Attentat im US-Bundesstaat Utah gestorben.
Mit Informationen von dpa, Reuters und AFP
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