Am Dienstag trifft der FC Bayern München auf Paris Saint-Germain. Der deutsche Rekordmeister ist zu Gast beim amtierenden Champions-League-Sieger. Und Vincent Kompany trifft auf Luis Enrique - zwei Trainer, die mit ihren Vereinen die jeweilige Liga dominieren, die sich über die vergangenen Monate Respekt von der Fußball-Welt und der eigenen Fanbase erarbeitet haben. Und die mit ähnlichen Stilen - hoher Intensität und hohem Pressing - die Konkurrenz in der Bundesliga und in der Ligue 1 auf Abstand halten. Trotzdem unterscheiden sich die beiden Coaches maßgeblich.
Kompany rühmt Enrique: "Hat Revolutionäres geschafft"
Der Routinier Luis Enrique trainierte bereits die spanische Nationalmannschaft (2018-2019, 2019-2022), unter ihm gewann der FC Barcelona 2015 das spanische Triple und mit PSG habe er "Revolutionäres" geschafft, so rühmte ihn Vincent Kompany am Montagabend. "Man unterschätzt, PSG war ein Verein mit den allergrößten Stars der Welt", sagte Kompany mit Blick auf Weltklassespieler wie Lionel Messi, Neymar oder Kylian Mbappé.
Mit den extrem teuren Stars konnte PSG aber nie die Königsklasse gewinnen. Enrique hingegen setzte nie auf den Einzelnen, als er 2023 in Paris anfing, sondern auf das Kollektiv. "Er kam und hatte eine Idee. Das Gesamtpaket, das er hierher gebracht hat, ist nicht zu unterschätzen. Eine so große Änderung durchzuziehen, war nicht einfach. Er hat auch viel Kritik abbekommen hier", sagte Kompany bei der Pressekonferenz im Parc des Princes.
Kompany erarbeitete sich Respekt
Anfängliche Kritik ist auch Kompany nicht erspart geblieben. Erst nachdem sämtliche Trainer dem FCB im Sommer 2024 abgesagt hatten - etwa Ralf Rangnick und Xabi Alonso - wurde der Belgier für die Nachfolge von Thomas Tuchel ins Gespräch gebracht. Viele kritisierten den Schritt, einen Trainer anzustellen, der gerade erst mit dem FC Burnley abgestiegen war.
Kompany aber erarbeitete sich ähnlich wie Enrique den Respekt des Vereins und der Fanbase. Doch auf eine passable erste Saison inklusive Meisterschale folgten turbulente Sommermonate und ein regelrechtes Transferchaos. Sämtliche Fußball-Größen korbten den großen FCB - darunter Florian Wirtz und Nick Woltemade, Jamal Musiala verletzte sich schwer.
Enrique über FCB: "Sie sind sehr stark"
Allen Widrigkeiten zum Trotz, bricht der Verein aktuell Rekorde: 15 Pflichtspiele, 15 Siege, die Topplayer wie Harry Kane liefern, die Neuen wie Nicolas Jackson und Luis Diaz performen und so manch ein zwischenzeitlich Abgeschriebener, wie Leon Goretzka und Serge Gnabry, erfährt unter Kompany ein Revival. Neben all den Wundern, die aktuell auf dem Platz geschehen, ist es für FCB-Verhältnisse auch abseits davon erstaunlich ruhig: Nachdem sich Kompanys Vorgänger regelmäßig an der Führungsetage rieben, bleibt Kompany stets souverän.
In gewisser Weise ist also auch Kompany eine FCB-Revolution gelungen. Dieses Formhoch hat sich auch in Frankreich schon rumgesprochen: "Im Moment ist klar, sie sind sehr stark. Dass sie ihre letzten 15 Spiele gewonnen haben, ist unglaublich. Wir haben schon Schwierigkeiten, drei oder vier Spiele zu gewinnen", sagte Enrique vor dem Topspiel mit einem Schmunzeln.
Am Dienstagabend treffen also auch zwei Trainer aufeinander, die entgegen lauter Kritik und Anfangsschwierigkeiten Titel holen, Rekorde brechen und sich einer im Fußball überdurchschnittlich großen Beliebtheit erfreuen. Einer der beiden Coaches, die für ihre Mannschaft schon Revolutionäres geschafft haben, könnte am Dienstagabend in Paris einen Dämpfer erleben.
Im Video: Der FCB vor dem "Prestigeduell" gegen PSG
Joshua Kimmich (l.), Harry Kane und Lennart Karl
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