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Helmer warnt: Bayerns Abwehrprobleme könnten Titel kosten

Helmer warnt: Bayerns Abwehrprobleme könnten Titel kosten

Trotz vier Siegen zeigt der FC Bayern München Schwächen. Ex-Nationalspieler Thomas Helmer spricht in "Blickpunkt Sport" Probleme an: Unkonzentrierte Abwehr, fehlende Alternativen und Transfergrenzen könnten international zum Stolperstein werden.

Über dieses Thema berichtet: Blickpunkt Sport am .

Auf dem Papier läuft die Saison für den FC Bayern München bisher nach Plan: Vier Siege in vier Pflichtspielen. Doch die jüngsten Partien zeigten auch Schwächen auf: Zwei Gegentore gegen Augsburg und weitere zwei gegen den Drittligisten Wehen Wiesbaden im DFB-Pokal werfen Fragen auf. Ex-Nationalspieler und Ex-FC-Bayern-Prodi Thomas Helmer sieht beim Rekordmeister Probleme in der Defensive und eine unausgewogene Kaderplanung.

Helmers kritischer Blick auf die Abwehr

"Sie haben den Augsburgern immer wieder in die Füße gespielt. So konnten sich die Augsburger befreien – das fand ich eher unkonzentriert", kritisiert der Europameister von 1996. Auf der anderen Seite steht die Verschwendung von Torchancen: "Diaz – das hört sich komisch an – er hat das Bein falsch eingehängt. Er muss doch nur die Innenseite nehmen und ihn aus einem Meter reinschieben."

Min-jae Kim bleibt – dennoch Probleme

Helmer, selbst ehemaliger Innenverteidiger, wirft einen kritischen Blick auf die Hintermannschaft: "In der Offensive haben sie nicht genug Alternativen, aber was ist denn mit den Abwehrspielern?" Min-jae Kim scheint bei den Münchner zu bleiben, doch solange Alphonso Davies verletzt ausfällt, bleibt der Kader auch in der Abwehr dünn.

"Letztes Jahr standen die Innenverteidiger schon sehr hoch, kamen oft in Eins-gegen-Eins-Situationen mit schnellen Stürmern. Wenn du da eine Sekunde nicht aufpasst, sind die weg", so Helmer.

Der ehemalige Innenverteidiger kam in seiner aktiven Karriere dank eines bestimmten Spieletyps deutlich seltener in solche brenzliche Situationen und vermisst heute: "Diese Sechser. Ich habe Jens Jeremies vor mir gehabt oder Dieter Eilts. Die haben da alles weggeschrubbt."

Transfermarkt und Personaldecke

Auch auf dem Transfermarkt sieht Helmer Grenzen: Wunschspieler wie Florian Wirtz sind für Bayern nicht erreichbar. "Wenn der FC Bayern gerufen hat, sind wir alle gekommen. Das war eine Auszeichnung. Diesen Nimbus haben sie ein Stück verloren, weil immer größere Summen im Spiel sind. Das ist in der Bundesliga selbst für Bayern nicht möglich."

Als Beispiele nennt Helmer Nick Woltemade, der für geschätzte 85 Millionen Euro zu Newcastle wechselt. Helmer ist vom Auftreten des FC Bayern irritiert: "Dieses Woltemade-Theater haben wir ja alle lange genug mitgemacht. Dann geht auf einmal noch Leroy Sané nach Istanbul. Es gibt Beispiele genug, die nach außen keinen perfekten Eindruck machen.“

Trügerische Siege und internationale Sorgen

Der 6:0-Auftaktsieg gegen RB Leipzig sei trügerisch gewesen: "Leipzig war extrem schwach, keine Mannschaft, sondern Einzelspieler, die nicht harmoniert haben." Mit Blick auf die Königsklasse sagt Helmer: "International mache ich mir noch ein bisschen Sorgen. Die Champions League wird sicher sehr, sehr schwer."

Ein Grund sei die Belastung durch den engen Kalender: "Man darf nicht vergessen: Sie kommen aus der Klub-WM, aus einer sehr kurzen Pause. Wenn dann der Kader so dünn ist, könnte es schon brenzlig werden."

Helmer warnt: International könnte die dünne Personaldecke in Verbindung mit dem engen Spielplan schnell zum Problem werden – eine echte Bewährungsprobe für das Team von Trainer Vincent Kompany.

Im Video: Die Highlights vom Spiel FC Augsburg - FC Bayern

FC Augsburg - FC Bayern
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