Wenn Felix Loch an die Olympischen Spiele 2026 denkt, dann freut er sich besonders auf "das gute Essen". Für die Canederli, die traditionellen Knödel in der Dolomiten-Region, für Pizza und Pasta allein zieht es den dreimaligen Rodel-Olympiasieger aber nicht nach Cortina d'Ampezzo.
Felix Loch und die Vorfreude auf Olympia 2026
Loch will Medaillen jagen - zum fünften Mal und so nah dran an seiner Heimat wie noch nie zuvor. Denn nach den Winterspielen in Kanada, Russland, Korea und China geht es für Loch endlich in die Alpen. "Da freue ich mich wirklich mega drauf", sagt er im Interview mit BR24Sport: "Es sind von uns hier knappe vier Stunden, es kann endlich mal jeder kommen: Familie, Freunde; alle, die zum Zuschauen kommen wollen und das ist nochmal was ganz Besonderes."
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Für Felix Loch wird Eiskanal zur Überraschungs-Tüte
Besonders werden die Spiele für die Rennrodler auch, weil sie ihre Wettkämpfe auf einem komplett neuen Eiskanal bestreiten müssen. Seit Februar wird an der Olympia-Bahn gebaut. Das Großprojekt war lange umstritten, Kritiker wollten die olympischen Rennrodel-, Bob- und Skeleton-Rennen auf einer bereits bestehenden Bahn austragen, selbst das Verlegen der Rennen nach Salt Lake City stand im Raum.
Nach den ersten Testfahrten im März aber scheint festzustehen: Die Bahn ist olympiatauglich und dürfte bis zur nächsten Saison fertig sein. Loch war zwar bei der Testbefahrung im März nicht dabei, kennt die Bahn aber von Videos, Bildern und von Erzählungen seines Kollegen Max Langenhan und Trainer Patric Leitner.
Vertrauen in die italienischen Organisatoren
"Mit Max und Patrick hab ich mich über Cortina schon unterhalten. Sie waren beide sehr angetan, dass alles von Anfang an sehr gut funktioniert hat. Ich habe sie das ein oder andere Mal schon anders erlebt auf neuen Bahnen", erklärt Loch. Es habe alles funktioniert, es habe keine Stürze gegeben, die ersten Testfahrten ließen die Athleten und Trainer zufrieden zurück. "Aber ich lasse mich selber, wenn wir das erste Mal da sind, überraschen, wie es mir so taugt", sagt Loch. Er kennt die Strecke - zumindest im Rennzustand - nur von Videos und Bildern: "Sie schaut sehr spannend, interessant und schnell aus."
Loch kennt Cortina, er weiß, wo die Bahn steht und fühlt sich wohl in der Region. Im Frühjahr war er dort, um sich ein Bild von der Baustelle zu machen: "Ich habe gesehen, was auf der Baustelle abgeht: Da wird richtig gearbeitet, dass dort alles fertig wird. Ich habe da auch sehr viel Vertrauen in die Italiener, dass wir dort ganz tolle olympische Rennen haben, aber auch in der Zukunft einen tollen Weltcup-Standort haben, wo sich jeder drauf freut, am Ende dort wieder hinzukommen."
Die letzten Olympischen Spiele für Felix Loch?
Erst mal aber muss sich Loch überraschen lassen, wenn er im Oktober selbst - dann im Schlitten - den Eiskanal erkundet. Wenige Monate später steht dann schon Olympia an. "Ich sehe das Ganze sehr entspannt. Ich möchte vor allem nochmal schöne Spiele erleben, wo die Fans mit dabei sind, wo der ganze Wintersport auch mehr zuhause ist", sagt Loch. Vielleicht sind es die letzten Spiele für den Ausnahme-Athleten: "Wer weiß", sagt er und hebt dabei beide Hände zum Himmel hinauf - ob Loch 2030 wieder am Start stehen wird, steht für den 35-Jährigen noch in den Sternen.
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