Nachdem ein bislang unbekannter Täter am frühen Sonntagmorgen in Schorndorf im Landkreis Cham mehrere Verkaufsbuden des dortigen Christkindlmarkts angezündet hat, hat die Polizei weitere Details bekannt gegeben. Unter anderem liegt eine Täterbeschreibung vor.
Gesucht wird ein dunkel gekleideter Mann
Auf Videoaufzeichnungen einer Überwachungskamera ist laut Polizei ein dunkel gekleideter Mann mit Mütze zu sehen. Auffällig sind Reflektorstreifen an Schuhen, im Kniebereich und am Oberkörper.
Bürgermeister Max Schmaderer (Freie Wähler) sagte BR24, dass der Mann auf dem Video schlecht erkennbar sei. Die Aufzeichnung stammt ihm zufolge von einem Geschäft am Kirchplatz. Darauf zu sehen sei der Eingangsbereich des Christkindlmarktes, der Mann laufe mehrfach durch das Bild. Weitere Personen sind demnach nicht darauf, deshalb geht Schmaderer von einem Einzeltäter aus.
Die Regensburger Kriminalpolizei hat am Tatort bereits eine umfangreiche Spurensicherung durchgeführt und die weiteren Ermittlungen übernommen. Sie hofft auch auf Zeugenhinweise: Wer am Sonntag in den frühen Morgenstunden verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Bereich des Kirchplatzes oder in der Ortsmitte von Schorndorf beobachtet hat, soll sich bei der Polizei melden.
Brände rasch gelöscht
Insgesamt wurden acht Verkaufsbuden in Brand gesteckt. Die alarmierte Feuerwehr war rasch dort und konnte sämtliche Feuer schnell löschen, sodass ein größerer Schaden verhindert wurde. Auch die eigene Hütte der Feuerwehr war betroffen. Nach ersten Schätzungen beläuft sich der Sachschaden auf einen niedrigen vierstelligen Eurobetrag. Vor Ort in Schorndorf war am Sonntag die Rede von Brandbeschleuniger.
Der Weihnachtsmarkt in Schorndorf, der nur am Sonntag stattfand, konnte trotz des Vorfalls planmäßig durchgeführt werden. Die Sicherheits- und Schutzmaßnahmen waren vorsorglich angepasst und verstärkt worden.
Polizei: Keine Hinweise auf Anschlag
Die Menschen in Schorndorf reagierten während des Christkindlmarkts mit Unverständnis auf die Brandstiftung. Von einer "Riesen-Schweinerei" war unter anderem die Rede und es wurde darauf hingewiesen, dass die Vereine in ihre Hütten viel Arbeit hineinstecken. Jetzt müsse ein Teil der Einnahmen – eigentlich gedacht fürs Ehrenamt – zur Reparatur der angekokelten Buden und Stände hergenommen werden. Bürgermeister Schmaderer sprach im BR24-Interview am Sonntag von einem "Brandanschlag auf die Vereine und das Ehrenamt."
Die Polizei wies heute darauf hin, dass es derzeit keine Hinweise auf einen Anschlag gebe. Es werde wegen Brandstiftung ermittelt, hieß es. Zu den Hintergründen lägen derzeit keine Erkenntnisse vor.
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