Es wird nicht ruhiger um Sandro Wagner: Nach zuletzt vier Pflichtspielniederlagen in Folge steckt der FC Augsburg vor dem 11. Spieltag in einer heiklen Phase. Das 0:6-Debakel gegen RB Leipzig und das Pokal-Aus gegen den Zweitligisten VfL Bochum (0:1) markierten deutliche Tiefpunkt der vergangenen Wochen. Der FCA, der nach eigener Aussage keine "graue Maus" in der Bundesliga mehr sein wollte, sondern "sexy", hinkt den eigenen Ansprüchen gerade hinterher.
FCA möchte "unbedingt gewinnen"
Wagner selbst betont, dass sein Team trotz der Ergebnisse auf dem richtigen Weg sei. Über harte Arbeit möchte der 37-Jährige mit seinem Team zurück auf die Erfolgsspur kommen: "Für uns ist dieses Spiel natürlich sehr wichtig, das war es die letzten Wochen auch schon. Wir wollen unbedingt das Spiel gewinnen und den HSV überholen."
Mit aktuell sieben Punkten stehen die Augsburger auf Tabellenplatz 15. Ein Sieg würde sie am Aufsteiger vorbeischieben, bei einer Niederlage würde der HSV bereits auf fünf Zähler wegziehen. Dennoch mahnt Wagner zur Ruhe: "Man macht jetzt nichts Verrücktes, weil das Routinen bricht, und ich finde Routinen wichtig."
Ex-Stürmer hadert mit Chancenverwertung
Rückhalt für Wagner kam unter der Woche auch von seinem ehemaligen Arbeitgeber, der SpVgg Unterhaching. Dessen Präsident Manfred Schwabl kennt den jungen Trainer gut und sagt im BR24Sport-Interview: "Er ist auch sehr empathisch und sehr bodenständig. Er kommt zwar etwas anders rüber und das wird ihm dann immer vorgeworfen, aber wenn du mit ihm redest, ist er ganz normal."
Ein Problem der vergangenen Spiele war die Chancenverwertung. Wagner sieht durchaus Fortschritte: "Die letzten zwei Spiele, da waren Chancen da, um Punkte mitzunehmen." Der Trainer beschreibt das Thema auch aus eigener Erfahrung: "Es ist ab und zu auch das Momentum, das ist gar nicht so leicht zu beschreiben. Aus meiner Karriere als Stürmer kann ich sagen: Wenn man mal einen reingemacht hat und einen Lauf von zwei, drei, vier Toren hat, dann weiß man bei Tor fünf, sechs und sieben manchmal gar nicht, wie der reingegangen ist."
Gouweleeuw und Jakić fehlen
Auch defensiv erkennt der ehemalige Co-Trainer von Julian Nagelsmann eine Entwicklung. Trotzdem muss der FCA das Spiel ohne wichtige Spieler bestreiten. Die Innenbandverletzung von Jeffrey Gouweleeuw sei "sehr, sehr bitter". Dazu plagt sich Kristijan Jakić mit Problemen am Sprunggelenk: "Hoffentlich ist das nichts Langwieriges", so Wagner.
Die Hamburger beschreibt Wagner als "eine Wucht, diesen Verein". Den Kontakt zu HSV-Coach Merlin Polzin bezeichnet er als freundschaftlich: "Natürlich ist auf beiden Seiten Druck auf dem Kessel. Ein netter, toller Kollege. Cooler Typ."
Inhaltlich aber gilt für das Trainerteam klare Konzentration: "Wir schauen nur auf den HSV und legen vollste Energie in dieses Spiel." Ob es einen Ertrag gibt, zeigt sich am Samstag ab 15.30 Uhr (live in der Radioreportage).
Sandro Wagner
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